Reisebericht aus Niedersachsen Teil 1
Kilometer 95 / Gesamt 95
Bissendorf nach Uelzen.
Was macht ein Reisender, der nicht reisen kann? Er macht Reisepläne und hofft, dass ein Plan realisiert werden kann. So erging es mir in den letzten Monaten.
Meine erste, ursprüngliche Planung für dieses Jahr war eine Italien Rundreise über Sizilien. Nach den schlimmen Nachrichten über die Pandemie in Italien war mir sehr schnell klar, dass diese Tour dieses Jahr nicht stattfinden kann.
Mein Gedanke bei der zweiten Reiseplanung war möglichst nah an der deutschen Grenze, aber doch im Ausland, zu fahren. So kam ich auf die Idee alle 9 Nachbarländer zu besuchen. Nach der weltweiten Reisewarnung war auch diese Tour hinfällig.
Die dritte Planung, eine Flusstour durch Süddeutschland, konnte ich nach dem Lockdown auch vergessen.
Bei der vierten Planung dachte ich mir, dass die norddeutschen Bundesländer bis Mitte Juni schon irgendwie durchlässig werden, und so kam es dann auch. Bezüglich meiner Zeitplanung hatte ich wirklich Glück und nun werde ich sehen, wie weit ich in den nächsten 6 Wochen komme.
Mein Fahrrad ist jedenfalls mit allem ausgestattet, um das Virus fernzuhalten ;-)
Die erste Kaffeepause gönne ich mir in Celle und auf meinem Weg ins Zentrum komme ich am herrschaftlichen Celler Schloss vorbei.
Mein vollbepacktes Fahrrad mit neuen Packtaschen. Auch diesmal komme ich wieder auf ca. 25 Kilo Gepäck, verteilt auf 5 Taschen.
Lauter Blattherzen am Wegesrand, das ist nun wirklich ein gutes Zeichen.
Der Bahnhof in Uelzen wurde im Rahmen der Weltausstellung Expo 2000 zum “Hundertwasserbahnhof“ umgebaut und ist absolut sehenswert.
Mein erster Reisetag geht zu Ende und das Gewitter hat gewartet, bis ich im Hotel war; was will man mehr.
Kilometer 50 / Gesamt 145
Uelzen nach Hitzacker (Elbe)
Der Himmel grau, das Wasser grau (Elbe-Seitenkanal), alles eine Suppe.
Bei dem Wetter kann man nur abtauchen.
Schwuppdiwupp und schon bin ich in meinem heutigen Zielort Hitzacker.
Da ist noch einer unterwegs.
Wer hätte das gedacht. In Hitzacker gibt es einen Weinberg, an dem erstmalig 1521 Wein angebaut wurde. Angeblich sind es 99 Reben, die ich aber nicht nachgezählt habe. Das gute Tröpfchen heißt “Hidesaker Weinbergströpfchen“.
Auf dem Weg zur Elbe hat man einen schönen Blick auf die historische Stadt mit dem Sportboothafen.
Abendstimmung an der Elbe.