Westeuropa Tour im Jahr 2019

Reisebericht aus Holland

Reiseblog Holland/Niederlande


05.05.2019

Kilometer 53

Hannover - Amsterdam - Noordwijk

Der Start einer Radtour ist immer ein spannender Moment. Mir gehen viele Fragen durch den Kopf. Klappt die Anreise? Habe ich nichts vergessen? Ist das Wetter trocken und warm? Die ersten beiden Fragen kann ich nun mit “JA“ beantworten. Beim Wetter habe ich einstellige Temperaturen mit einigen Regenschauern, das ist etwas ungemütlich.

Trotz elektronischer Buchungen und Reservierungspflicht ist das Fahrradabteil überbucht. Eigentlich wundere ich mich nicht mehr darüber, aber an einem urlaubsfreien Sonntagvormittag kann man eigentlich davon ausgehen, dass das Fahrradabteil nicht so voll ist.

Volles Fahrradabteil vom Zug

 

Die Fahrradwege sind hervorragend.

Fahrradautobahn in Holland.

 

Hinter den Dünen und parallel zum Strand genieße ich die Fahrt mit Rückenwind.

Fahrradfahrt hinter den Dünen.

 

Nach entspannten 53 Kilometer komme ich in meinem Zielort, dem Seebad Noordwijk, an.

Seebad Noordwijk

 

06.05.2019

Kilometer 91 / Gesamt 144

Noordwijk nach Renesse

Der Tag startet mit einem fantastischen Radweg genau an der Nordsee.

Radweg an der Nordsee

 

Wassersport an Land.

Statue mit Kanufahrer an Land

 

Ich fahre an kilometerlangen Gewächshäusern vorbei. Das ist sicherlich einer der Plätze, wo unsere Gurken und Tomaten aus dem Supermarkt herkommen.

Tomaten- und Gurkenfelder

 

Ich sag es ja immer, PAS OP! Falls es mit dem Aufpassen nicht klappt, gibt es gleich links ein Eis zum Trösten.

Schild pas op

 

Von Hoek van Holland bis nach Maasvlakte muss ich eine Fähre nehmen. Die Fahrt dauert ca. 40 Minuten und kostet 4 €.

Fähranleger

 

Während der Fahrt kommen wir an einer Seehundbank vorbei.

Seehundbank

 

Als einziger Passagier steige ich an dem verlassenen Steg Maasvlakte aus. Hier gibt es nur riesige Öltanks.

Anlegesteg mit Fähre

 

Ein Selfie in voller Fahrt.

Selfie

 

Ein großartiger Rastplatz am Nachmittag. Mein Fahrrad darf natürlich als Accessoire nicht fehlen.

Segelhafen

 

Ein Kitesurfer entflieht dem nahenden Gewitter.

Kitesurfer

 

07.05.2019

Kilometer 94 / Gesamt 238

Renesse nach Brügge

Gleich morgens überquere ich das Oosterschelde-Sperrwerk. Es ist ein gigantisches Sperrwerk, das die Gegend vor Sturmfluten und Hochwasser schützen soll. Die gesamte Sperranlage ist neun Kilometer lang. Bei Sturmfluten werden die Tore geschlossen, zu anderen Zeiten erreichen Ebbe und Flut die Oosterschelde weiterhin.

Sperrwerk Oosterschelde

 

Für ein Foto wird das Rathaus in Middelburg extra von der Sonne angestrahlt, klasse.

Rathaus in Middelburg

 

Von Vlissingen nach Breskens muss ich erneut eine Fähre nehmen. Die Überfahrt dauert 24 Minuten und kostet 4,25 €. Es werden nur Fußgänger und Radfahrer mitgenommen. Genug Platz gibt es heute auf jeden Fall.

Fähre nach Breskens

 

Der Wasserlauf “Het Zwin“ ist die natürliche Grenze zwischen Holland und Belgien.

Grenze

 

Eine wunderbare Allee auf dem Weg nach Brügge.

Allee am Kanal

 

Selbst die Belgier scheinen das Boule-Spiel als Volkssport zu betreiben. Hier hat ein Spieler in seinem Vorgarten einen kleinen, feinen Bouleplatz angelegt.

Boule Platz

 

Schräge Bäume in der Gleichmäßigkeit ist ein tolles Kunstwerk der Natur.

Einfahrt mit schiefen Bäumen

 

Die heutige Endstation ist Brügge.

Brügge

Reisebericht aus Belgien

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08.05.2019

Kilometer 0 / Gesamt 238

Brügge

Wenn ich Brügge mit einem Wort beschreiben müsste, dann würde ich das Wort “Backstein“ nennen. Leider sieht es auf dem Bild etwas trist aus, aber das liegt nur an dem Regentag.

Hausfassaden

 

Ich glaube, dass dies der Platz in Brügge ist, an dem die meisten Fotos erstellt werden. Es gibt nun ein Bild ohne und mit den Touristen.

Belfried und Baum

 

Belfried mit Touristen

 

Der 83 Meter hohe Glockenturm ist fast von jeder Seitenstraße aus zu sehen. Noch heute darf ihn kein Neubau überragen. Der Turm diente einst als Brandwache.

Glockenturm

 

Die Kanäle werden von vielen Ausflugskähnen benutzt. Unter den niedrigen Brücken müssen die Leute schon etwas aufpassen.

Schifffahrt in Brügge

 

Ein Déjà-vu mit meiner ersten Tour habe ich durch die vielen Jakobsmuscheln. Sowohl an einigen Kirchen als auch auf dem Bürgersteig ist das Symbol zu finden. Die Pilgermuschel scheint in ganz Europa verbreitet zu sein.

Jakobsmuschel / Pilgermuschel

 

09.05.2019

Kilometer 77 / Gesamt 315

Brügge nach Dünkirchen

Von Brügge bis nach Ostende fahre ich 20 Kilometer gemütlich am Kanal entlang.

Kanal

 

Kunst an der Strandpromenade von Ostende, aber über Kunst kann man bekanntlich geteilter Meinung sein. Immerhin ist es schön rot.

Kunst

 

Die größeren belgischen Städte an der Nordsee haben aus meiner Sicht schlimme Bausünden begangen.

Hochhäuser an der Nordsee

 

Frankreich begrüßt mich gleich mit einem Regenschauer. Ich bin im Département Nord und ich hoffe, dass mein Französisch in den nächsten Wochen besser wird.

französische Grenze

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10.05.2019

Kilometer 88 / Gesamt 403

Dünkirchen nach Boulogne sur mer

Die Zeit reicht in Dünkirchen nur für einen Café und ein sagenhaftes, frisches und leckeres Croissant. Dennoch kann ich nicht ohne ein Bild aus Dunkerque losfahren. Auf der Fahrt in das Stadtzentrum komme ich an dem fotogenen Rathaus vorbei. Daran muss ich mich auch gewöhnen, dass “Rathaus“ auf Französisch “Hôtel de Ville“ heißt.

Rathaus

 

Auf dem Marktplatz von Gravelines wird den gefallenen Soldaten des 1. und 2. Weltkriegs gedacht. Ich bin etwas spät dran, die Marktstände werden gerade abgebaut.

Gravelines

 

In einer Bäckerei kurz vor Calais mache ich Mittagspause und was sehe ich an der Wand hängen? Ein Vélo.

Velo an der Wand

 

Calais kannte ich bisher nur als Fährhafen nach Dover. Da wird es Zeit für neue Entdeckungen.

Calais

 

Auf einem Kreisel in Coquelles, südlich von Calais, steht ein Röhrenstück des Eurotunnels, inkl. Bohrer. Der Eurotunnel ist ein 50 km langer Eisenbahntunnel zwischen Folkestone und Coquelles. Er ist der längste Unterwassertunnel der Erde.

Röhre vom Eurotunnel

 

Die Einfahrt zum Eurotunnel ist gesichert wie ein Gefängnis. Die Frage ist nun: Von welcher Seite droht Gefahr?

Einfahrt vom Eurotunnel

 

11.05.2019

Kilometer 100 / Gesamt 503

Boulogne sur mer nach Cayeux sur mer

Da fahre ich am Morgen, noch halb verschlafen, einen Hügel hoch und dachte mir merkwürdig, mitten im Nichts steht ein Leuchtturm. Je näher ich dem vermeintlichen Leuchtturm komme, je erstaunter bin ich, wer auf der Spitze thront.

Napoleon auf der Spitze

 

Napoléon Bonaparte

Napoleon

 

Die Unterführung ist nichts für große Leute, aber das Fahrrad passt durch.

Bahnunterführung

 

Das ist mal ein ganz unspektakuläres Bild. Die Stille und Ruhe, die hier herrschte, werden mir in Erinnerung bleiben.

Landschaft mit Feldern

 

"Feierabend" für heute.

Bank am Meer

 

12.05.2019

Kilometer 93 / Gesamt 596

Cayeux sur mer nach Saint Valery en Caux

Die Badehäuschen in Cayeux sur mer faszinieren mich. Für Fotos bieten sie zahlreiche Möglichkeiten.

Badehäuser

 

Was für ein schöner Pausenplatz. Hier sitzt man wortwörtlich in der ersten Reihe.

Ort Ault

 

Ein neugieriger Blick durchs Fahrrad offenbart das Slippen eines Bootes.

Blick durch das Fahrrad

 

In dem Ort Ault, der zum Département Somme gehört, beginnt die außergewöhnliche Felsenküste.

Felsenküste

 

Startbahn ins Meer.

Startbahn ins Meer

 

Südlich vom Ort Ault beginnt die Region Normandie und der erste, größere Ort, durch den ich fahre, ist Le Tréport. So eine Felsenkulisse im Hintergrund haben nicht viele Städte.

le Tréport

 

In der Stadt Dieppe pulsiert das Leben. Mir ist es gerade etwas zu hektisch und voll hier.

Dieppe

 

13.05.2019

Kilometer 0 / Gesamt 596

Saint-Valery-en-Caux

Ich bin mitten in der Normandie und einen Favoriten habe ich schon von der Tour. Es ist der Ort Saint-Valery-en-Caux. Der Ort liegt an der Alabasterküste und hat diesen ursprünglichen Charme eines Küstenortes. Der geschützte Hafen beherbergt neben Fischerbooten vor allem Yachten.

Saint-Valery-en-Caux

 

Stürmische See an der Ärmelkanalküste.

Brandung

 

Der Name Alabasterküste kommt von den alabasterfarbenen, bis über hundert Meter hohen Steilklippen, die nur gelegentlich von einem bis ans Meer reichenden Taleinschnitt durchbrochen werden. Die Alabasterküste erstreckt sich im Norden von dem Ort Ault bis nach Le Havre an der Mündung der Seine.

Alabasterküste

 

14.05.2019

Kilometer 93 / Gesamt 689

Saint-Valery-en-Caux nach Le Havre

Heute ist mein letzter Tag an den Kreidefelsen, deshalb überwiegen die Fotos von der Steilküste. Bei Fécamp habe ich am Kap Fagnet einen schönen Überblick.

Fécamp mit Steilküste

 

Das ist wohl einer der einsamsten Strandabschnitte in der Normandie. Hier ruht alles.

Normandie Strandabschnitt

 

Ich nähere mich dem Ort Étretat. Man merkt schon frühzeitig, dass es hier etwas Besonderes geben muss. Große Busparkplätze, eine Touristen-Bimmelbahn, unzählige Restaurants und viele Asiaten an einem Standort. Der Grund sind die außergewöhnlichen Felsformationen, die den Ort auf beiden Seiten umrahmen. Angeblich sehen viele Leute im folgenden Bild einen Elefanten, der seinen Rüssel ins Meer taucht, aber jeder hat auch eine andere Fantasie.

Étretat

 

Zur anderen Seite des Strandes sind die Felsen nicht ganz so fantasievoll.

Étretat

 

15.05.2019

Kilometer 68 / Gesamt 757

Le Havre nach Merville Francville Plage

Von Le Havre nach Honfleur muss ich über die Seinemündung und die imposante “Brücke der Normandie“ sehe ich schon von Weitem.

Brücke der Normandie

 

Die Schrägseilbrücke hat die größte Spannweite in Europa. An “Slow Down“ haben sich die LKWs nicht gehalten. Dem Windzug der vorbeifahrenden Brummis habe ich nichts entgegenzusetzen. Auf mehr als 10 km/h komme ich leider beim “Anstieg“ nicht.

Schrägseilbrücke

 

Honfleur, ein Touristen-Hotspot mit allem, was dazugehört.

Honfleur

 

Eine außergewöhnliche Galerie, die einen nicht aus den Augen verliert.

Galerie

 

Mein Plätzchen für die Mittagspause mit Baguette und Camembert.

Mittagspause

 

16.05.2019

Kilometer 93 / Gesamt 850

Merville Francville Plage nach Grandcamp Maisy

Heute fahre ich an der Côte de Nacre entlang. Es war die Landungsküste der Alliierten im Zweiten Weltkrieg. Am Morgen fängt es noch sehr beschaulich an.

Morgenfahrt

 

Küstenort

 

Zufällig habe ich eine bebilderte Kunststoffplane am Straßenrand gesehen. Es ist sehr anschaulich beschrieben, was am 6. Juni 1944 bei der Landung der Alliierten passiert ist.

Bildergalerie der alliierten Landung

 

Von der Côte de Nacre bis zur Halbinsel Cotentin verteilen sich 5 Landungsstrände. Am 6. Juni 1944 startete hier die Invasion der Alliierten und eröffneten mit diesem Brückenkopf eine zweite Front gegen das Deutsche Reich. Bekannt ist die Invasion auch unter dem Namen „D-Day“. Die Spuren der Schlachten und das Gedenken an die vielen tausenden Opfer sind bis heute lebendig. Überall sieht man Soldatenfriedhöfe, Bunker- und Befestigungsanlagen, Denkmäler und Museen, in denen die Ereignisse lebendig gehalten werden.

Landungsstrände

 

Der Gold Beach ist ein acht Kilometer langer Küstenabschnitt, der von den britischen Truppen erobert wurde.
Es ist ein komisches Gefühl, wenn man die ganzen Verteidigungsanlagen sieht und sich vorstellt, was hier vor 75 Jahren für eine Schlacht stattfand.

Gold Beach

 

Gold Beach

 

An dem folgenden Omaha Beach landeten die amerikanischen Truppen. Ein Mahnmal mit den Namen der gefallenen Soldaten steht oberhalb des Strandes.

Omaha Beach

 

Nach den vielen Mahnmalen, Friedhöfen, Geschützstellungen und Weltkriegs-Museen benötige ich noch ein friedvolles Tagesabschlussbild.

Rapsfeld

 

17.05.2019

Kilometer 68 / Gesamt 918

Grandcamp Maisy nach Saint-Vaast-la-Hougue

Die Sammelleidenschaft für Blechgießkannen und Behälter wird im Vorgarten präsentiert.

Blechgießkannen

 

Sammelleidenschaft

 

Eine Erinnerung an die Landung der amerikanischen Soldaten am Strandabschnitt “Utah Beach“. Gleich nebenan liegt das Musée du Débarquement Utah Beach.

Utah Beach

 

Den Ereignissen vom D-Day ist man im Küstenbereich immer ganz nah.

D-Day

 

Der östliche Küstenabschnitt der Halbinsel Cotentin ist sehr ursprünglich. Solche Strecken sind ein Traum zum Radfahren.

Halbinsel Cotentin

 

18.05.2019

Kilometer 0 / Gesamt 918

Saint-Vaast-la-Hougue

Samstags ist in Saint-Vaast-la-Hougue Markt, und die Fischer verkaufen ihre Ware direkt vom Boot aus. Links wird der Fang noch aus den Netzen geholt, und rechts wird er verkauft. Frischer geht es nicht, wobei sich zumindest beim Krabbenkauf die Ware noch etwas wehrte.

Markt mit Fischern

 

Genau wie die Ziegen, mache ich heute Pause. Auf der Mauer haben sie sich einen schönen Platz ausgesucht.

Ziegen zur Mittagszeit

 

Das Amphibienfahrzeug wird für die Überfahrt zur vorgelagerten Insel Tatihou verwendet. Bei Ebbe kann man die Insel zeitweise auch zu Fuß erreichen.

 Amphibienfahrzeug

 

19.05.2019

Kilometer 72 / Gesamt 990

Saint-Vaast-la-Hougue nach Les Pieux

Es gibt auch solche Tage bei einer Radtour. Irgendwie ankommen. Den ganzen Tag hatte ich Regen bei kühlen Temperaturen. Regen und Fahrrad fahren passen einfach nicht zusammen.
Dennoch bin ich auch durch schöne Orte gekommen, z.B. Barfleur. Der Ort ist als eines der schönsten Dörfer Frankreichs gewählt worden. Der Ort hat nur 557 Einwohner, aber mit den vielen Touristen sind es bestimmt doppelt so viel.

Hafenbereich von Barfleur

 

Auch die Hafenstadt Cherbourg macht bei diesem Wetter keinen guten Eindruck.

Cherbourg

 

Eine urgemütliche Crêperie wurde mir am Abend empfohlen, und unter der heißen Dusche hörte ich französische Chansons. Der Tag hat doch noch einen netten Abschluss gefunden.

Gruss

 

20.05.2019

Kilometer 84 / Gesamt 1074

Les Pieux nach Hauteville-sur-Mer

Hurra! Die ersten 1000 Kilometer habe ich ohne Blessuren geschafft. Also immer den blauen Pfeilen nach, dann kann nichts schiefgehen.

blauer Pfeil

 

Ich liebe diese Bauweise mit den Natursteinen und wenn dann noch ein Fischrestaurant mit dem Slogan “Au Rendez-Vous des Pecheurs“ enthalten ist, passt alles.

Fischrestaurant

 

In dem Ort Pirou Plage gibt es 3 Spezialitäten: Huitres (Austern), Moules (Miesmuscheln) und Bulots (Schnecken).

Meerestiere

 

Welche Spezialitäten hier nun von den “Seebauern“ geerntet oder gefischt werden, weiß ich leider nicht, aber es ist ordentlich was los am Strand und diesmal sind es keine Touristen.

Seebauer

 

Meine Endstation ist heute Hauteville-sur-Mer.

Hauteville-sur-Mer

 

21.05.2019

Kilometer 73 / Gesamt 1147

Hauteville-sur-Mer nach Courtils

Feldsalat, der kein Feldsalat ist.

Feldsalat

 

Aufgereiht wie an einer Schnur.

Segelboote

 

Stillleben mit einer Blumenwiese am Meer. Was für ein schöner Tag.

Stillleben

 

Das Wasser geht diesem Schwimmbad nie aus.

Meerwasserschwimmbad

 

Im Hintergrund sieht man die Touristenattraktion Frankreichs schlechthin, “Le Mont-Saint-Michel“. Morgen habe ich mir einen ganzen Tag Pause für die Klosterinsel eingeplant.

Fahrradstemmen

 

22.05.2019

Kilometer 32 / Gesamt 1179

Rundkurs: Courtils - Le Mont Saint Michel - Pontorson - Courtils

Mont-Saint-Michel ist ein ehemaliges Kloster der Benediktiner in Frankreich. Es gibt sehr viel Literatur über den Klosterberg, deshalb kommen nur ein paar Anmerkungen und Eindrücke von mir. Eine Zahl, die ich bei Wikipedia gelesen habe, hat mich beeindruckt. Pro Jahr wird die Insel von ca. 3,5 Millionen Menschen besucht. Um nun dorthin zu gelangen, kann man den kostenlosen Bus oder die Pferdekutsche nehmen oder natürlich auch zu Fuß gehen.

Weg zu Mont-Saint-Michel

 

Man sieht die Befestigungsanlage und das Dorf.

Dorf

 

Interessant finde ich, dass kurz vor dem Eingang der Kirche, also nach vielen Stufen und auf der Spitze des Berges, ein Defibrillator befestigt ist. Viele Personen hatten keine gesunde Gesichtsfarbe mehr. Die Besichtigung der Kirche kostet 10 €.

Kirche

 

Besonders beeindruckt haben mich die Granitsäulen, die die Kirche tragen und es wurde alles ohne Computerprogramme berechnet.

Granitstützen

 

Das war Mont Saint Michel in 5 Bildern.

Mont Saint Michel

 

23.05.2019

Kilometer 87 / Gesamt 1266

Courtils nach Saint Jacut de la Mer

Es folgt der erste Tag in der Bretagne.

Weg am Meer

 

Jetzt bin ich schon über 30 Kilometer gefahren und sehe von Weitem immer noch “Mont Saint Michel“.

Mont Saint Michel

 

Am Strand von Saint Malo rammen sie gleich ganze Baumstämme mit Astansätzen in den Boden. Mit etwas Fantasie erkennt man sogar Fratzen.

Pfähle

 

Ein letzter Blick auf Saint Malo mit einem unbekannten Flugobjekt.

Drachen vor Saint Malo

 

Das sind Plätze, an denen ich stundenlang aufs Meer schauen könnte.

Pause

 

Bei diesem Anblick muss ich immer an eine Badewanne denken, bei der man den Stöpsel gezogen hat.

Ebbe

 

Der Campingplatz bietet mir einen entspannten Empfang mit Reggae Musik. Da muss ich natürlich ein Bier vor dem Zeltaufbau trinken.

Bus Bistro

 

24.05.2019

Kilometer 0 / Gesamt 1266

Saint-Jacut-de-la-Mer

Das Wetter ist gut und der Ort ist nett, das sind die besten Voraussetzungen für einen Pausentag.
Saint-Jacut-de-la-Mer liegt auf einer Halbinsel am Ärmelkanal. Zur Erkundung der Insel nehme ich einen Wanderweg genau an der Küste.

Saint-Jacut-de-la-Mer

 

25.05.2019

Kilometer 87 / Gesamt 1353

Saint-Jacut-de-la-Mer nach Binic

Die Routenplanung hat mir einen interessanten Weg vorgeschlagen. Der Weg führt von der Straße direkt rechts ins Dickicht. Also links oder rechts weiterfahren? Ich habe mich für rechts entschieden und darf 10 Minuten schieben.

Dickicht

 

Bei dem zweiten Weg soll ich direkt durch das Flussbett fahren. Da nun aber das Wasser zu hochsteht und die Geröllsteine recht groß sind, entscheide ich mich spontan für einen anderen Weg.

Flussbett

 

Es ist heute ein anstrengender Tag. Das Gebiet der Côtes-d’Armor ist sehr hügelig. Ich hatte einen ständigen Wechsel von Steigungen und Gefälle. Über den Tag hinweg bin ich auf 800 Höhenmeter gekommen, das zerrt an den Kräften. Die Landschaft ist mit den vielen Stränden wunderschön.

Côtes-d’Armor

 

Mein geplanter Campingplatz existiert nicht mehr und der nächste Campingplatz ist nochmal 3 Kilometer weiter entfernt. Im Nachhinein habe ich mit dem Panoramablick auf das Meer und dem Preis von nur 7,40 € mit dem neuen Platz viel Glück.
Etwas skurril war die Konversation mit der Dame an der Rezeption. Als sie erfuhr, dass ich aus Deutschland komme, sprach sie mit mir nur noch deutsch. Sie fragte mich, ob ich mit dem Fahrrad unterwegs bin, das bejahte ich. Dann fragte sie mich noch, ob ich morgen nach Hause fahre, was mich schon etwas gewundert hat. Ich sagte daraufhin, dass ich noch nach Spanien mit dem Fahrrad fahre. Daraufhin sagte sie, das ist ja auch schön und wünschte mir noch einen schönen Abend. Ok, ich habe mit einer anderen Reaktion gerechnet.

Campingplatz

 

Abendstimmung am Leuchtturm von Binic.

Binic

 

26.05.2019

Kilometer 83 / Gesamt 1436

Binic nach Lannion

Es ist zwar bewölkt, aber wieder gibt es morgens ein ganz besonderes Licht.

Morgendämmerung

 

Zum ersten Mal komme ich an einem Artischockenfeld vorbei. Auf dem letzten französischen Markt, den ich besucht habe, wurden 3 Artischocken für 5 € verkauft, das ist deutlich günstiger als bei uns.

Artischockenfeld

 

Gleiches Spiel wie gestern. Die Fahrradnavigation führt mich “durch das Meer“. Glücklicherweise ist gerade Ebbe und ich komme problemlos zum anderen Ufer.

Weg durch das Meer

 

Bei dem Dorf Port-Blanc habe ich einen fantastischen Blick auf einen Teil der vorgelagerten Inselgruppe. Die Gegend ist sehr beeindruckend.

Inselgruppe bei Port-Blanc

 

27.05.2019

Kilometer 89 / Gesamt 1525

Lannion nach Brignogan-Plage

Ich dachte bis dahin, dass ich erst nach Südamerika fahren muss, um im Regenwald das Mammutblatt zu sehen. Nichts da, findet man auch in der Bretagne.

Mammutblatt

 

Morlaix, eine normale Stadt, bis ich diese Brücke sehe. Natürlich bin ich neugierig geworden und habe bei Wikipedia nachgeschaut. Die Brücke wurde schon 1861 errichtet, um die Bahnstrecke Paris-Brest fertigzustellen.

Eisenbahnviadukt

 

Ein Gute Nacht Bild.

Gute Nacht

 

28.05.2019

Kilometer 83 / Gesamt 1608

Brignogan-Plage nach Logonna-Daoulas

Auf den ersten Blick habe ich bei dem Kirchturm gleich an eine Rakete kurz vor dem Start gedacht. Na ja, beides hat etwas mit Himmel zu tun.

Kirchturm

 

Das ist der richtige Fahrradweg “Europa“.

Europa Fahrradweg

 

Ein kompaktes Bild von Brest. Links sieht man die Hubbrücke über den Fluss Penfeld. Im unteren Bereich ein Trockendock und im oberen Bereich eine Seilbahn, die ebenfalls den Fluss überquert.

Brest

 

Auf dem Rückweg vom Restaurant zum Campingplatz, konnte ich noch ein stimmungsvolles Bild einfangen.

Abendstimmung

 

29.05.2019

Kilometer 66 / Gesamt 1674

Logonna-Daoulas nach Quimper

Originelle Schneidekunst von Zypressen.

Zypressen

 

Ich bin in Quimper und mache einen Tag Pause.

Quimper

 

So eine herrschaftliche Zufahrt zu meinem Campingplatz hatte ich noch nie. Der Campingplatz heißt “Castel L'Orangerie de Lanniron“ und hat alles was man so benötigt: Golfplatz, Schwimmlandschaft, Bar, Restaurant und einen Schlosspark.

Castel L'Orangerie de Lanniron

 

30.05.2019

Kilometer 0 / Gesamt 1674

Quimper

Quimper gefällt mir außerordentlich gut und sportlich geht es hier auch zu. Heute startet ein Triathlon, das ist genau das Richtige für meinen Pausentag ;-)
Beim Schlendern durch die Stadt fällt mir die schöne Werbung an der Hausfassade für die Pâtisserie auf.

Pâtisserie

 

31.05.2019

Kilometer 91 / Gesamt 1765

Quimper nach Larmor-Plage

Das Rotkehlchen probiert ein paar Positionen am Fahrrad aus.

Rotkelchen

 

Ab heute reise ich nicht mehr alleine. Ein Freund fährt nun bis Bilbao mit.

zwei Fahrräder

 

Mit 23 Grad und Sonnenschein, fährt es sich deutlich entspannter.

Sonnenschein

 

01.06..2019

Kilometer 93 / Gesamt 1858

Larmor-Plage nach Damgan

Es ist der letzte Tag in der Bretagne und ganz unverhofft liegen zwei Fährverbindungen auf dem Weg.

Fähre

 

Es ist eine wunderschöne Gegend mit einer stark zerklüfteten Küste.

Küste

 

Unsere zweite Fähre ist eher ein kleiner Fischkutter, aber sehr gemütlich.

Fähre

 

Der Andrang ist groß und bei unserer Fahrt mussten noch 9 Fahrräder mit.

Fähre

 

02.06..2019

Kilometer 90 / Gesamt 1948

Damgan nach Pornic

Eine Fahrradautobahn kurz vor der Loire Mündung. Man sieht schon von Weitem die Brücke über die Loire.

Fahrradautobahn

 

Die heutige Endstation ist das Städtchen Pornic.

Pornic

 

03.06..2019

Kilometer 64 / Gesamt 2012

Pornic nach Saint Gilles Croix de Vie

Ich bin in der Region “Pays de la Loire“. Die zahlreichen Fischerhäuser sind sehr originell.

Fischerhaus auf Pfählen

 

Mit unzähligen Flüssen ist diese Gegend durchzogen.

Fluss

 

Den Bibern steht das Wasser bis zur Schnauze.

Biber

 

04.06.2019

Kilometer 78 / Gesamt 2090

Saint Gilles Croix de Vie nach La Tranche-sur-Mer

Radfahren am Atlantik ist fantastisch.

Atlantik

 

Die Fahrradwege sind in einem hervorragenden Zustand.

Fahrradweg

 

05.06.2019

Kilometer 64 / Gesamt 2154

La Tranche-sur-Mer nach La Rochelle

Das heutige Ziel ist die Hafenstadt La Rochelle. Die Stadt gefällt mir außerordentlich gut. Es gibt eine schöne Altstadt, gemütliche Restaurants, viele Kneipen und einen großen Hafenbereich mit allerlei Unterhaltungsangeboten.

La Rochelle

 

06.06.2019

Kilometer 105 / Gesamt 2259

La Rochelle nach Les Mathes

Der Morgen startet mit einem herrlichen Weg, genau am Strand.

Strandweg

 

Tunneldurchfahrt

Tunnelfahrt

 

Ich überquere die Flussmündung der Seudre und habe einen wunderbaren Weitblick.

Seudre

 

Es gibt immer mehr Pinien auf der Strecke und der Duft ist fantastisch.

Pinien

 

07.06.2019

Kilometer 25 / Gesamt 2284

Les Mathes nach Royan

Die Wettervorhersage sagt für heute einen Sturm mit der Windstärke von 10 bis 11 voraus. Noch komme ich im Schutz der Dünen und des Waldes gut voran.

Dünenfahrt

 

Sobald ich freie Sicht auf das Meer habe, bläst es mich fast um.

Sturm am Atlantik

 

Eigentlich sollte es jetzt mit der Fähre von Royan nach Le Verdon gehen, aber der Fährverkehr ist aufgrund des Sturms eingestellt. Dann geht es eben morgen weiter.

Gironde

 

08.06.2019

Kilometer 55 / Gesamt 2339

Royan nach Hourtin Plage

Der Sturm ist vorbei, die Fähren fahren wieder und am Strand kann man entspannt auf das Meer schauen.

Strandbar

 

Schnurgerade Streckenabschnitte an der Küste.

Fahrradweg

 

09.06.2019

Kilometer 88 / Gesamt 2427

Hourtin Plage nach Arcachon

Radwege durch Pinienwälder bestimmen die Wegstrecke.

Fahrradweg durch Pinienwald

 

Bevor ich mit der Fähre von Cap Ferret nach Arcachon fahre, sehe ich schon die Dune du Pilat.

Dune du Pilat

 

Die Dune du Pilat ist die größte Wanderdüne Europas.

Dune du Pilat

 

Unser Campingplatz liegt genau hinter der Düne.

Campingplatz bei der Dune du Pilat

 

10.06.2019

Kilometer 88 / Gesamt 2515

Arcachon nach Contis les Bains

Neuer Tag, ähnliches Bild. Die Fahrradwege durch die Pinienwälder.

Pinienwald

 

Kurz vor und nach den wenigen Orten erhöht sich der Fahrradverkehr deutlich.

Mimizan Plage

 

Mein Zielort “Contis les Bains“ ist ein kleiner, feiner Ferienort mit einem wunderbaren Strand.

Strand

 

11.06.2019

Kilometer 91 / Gesamt 2606

Contis les Bains nach Biarritz

Seit 4 Tagen geht es durch einsame Pinienwälder.

Pinienwald

 

Biarritz schmückt sich mit allerlei Auszeichnungen.

Biarritz

Reisebericht aus dem Baskenland (Spanien)

Reiseblog Baskenland/Spanien


12.06.2019

Kilometer 68 / Gesamt 2674

Biarritz nach Orio

Sobald ich Biarritz verlasse, fangen die Berge der Pyrenäen an. Selbst die Architektur der Häuser ist gleich eine andere.

Socoa

 

Zwischenstopp am Meer.

Atlantik

 

Hier zweigt der Pilgerweg ab. Wenn die Pilgerwege immer so malerisch wären, dann würde ich hier den Jakobsweg zu Fuß bis nach Santiago de Compostela gehen.

Pilgerweg

 

Ich bin in Spanien, genauer gesagt im Baskenland.

Schild Spanien

 

Blick auf San Sebastian vom Berg aus.

San Sebastian

 

Die Steigung zwingt mich, mein voll bepacktes Reiserad zu schieben.

Steigung

 

Welcher Weg ist es? Ohne Navigation wäre ich aufgeschmissen.

Wegstrecke

 

13.06.2019

Kilometer 61 / Gesamt 2735

Orio nach Eibar

Ein sehr origineller Pilger-Pausen-Platz mit Arzneihäuschen, Dekos und Informationen.

Pilgerpausenplatz

 

Information zur nächsten Trinkwasserstelle.

Trinkwasser

 

Blick auf die Stadt Zarautz.

Zarautz

 

Das Übernachtungsgeschäft scheint sich zu lohnen. Auf der Tafel sind alle wesentlichen Informationen der Herbergen festgehalten.

Pilgerherbergen

 

Das nächste Städtchen Getaria ist ebenfalls eine Reise wert.

Getaria

 

Die Architektur der Stadt Zumaia erinnert mich sehr an italienische Städte.

Zumaia

 

Santiago ist in Spanien überall.

Santiago

 

Das wäre eine Alternative zum Radfahren.

schlafende Hunde

 

Zeitweise bin ich auf dem original Küstenweg nach Santiago de Compostela. Man kann sagen, was man will, aber der Pilgerweg hat eine unbeschreibliche Anziehungskraft.

Pilgerweg nach Santiago de Compostela

 

Es folgt eine ganz spezielle Routenführung.

Routenführung

 

Hier ist ganz plötzlich Endstation. Der Weg wird durch eine Art Fußgänger-Schleuse für Radfahrer normalerweise unpassierbar, aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Links und rechts vom Durchgang ist Stacheldraht aufgespannt, also muss ich die Packtaschen abmontieren und alles einzeln über die Sperre tragen.

Wer ein Abenteuer sucht, dem schicke ich die GPS-Daten dieses Weges.

Weg

 

Den Grund dieser merkwürdigen Barriere habe ich noch nicht herausgefunden. Natürlich ist der Weg sehr schlecht und auch sehr steil, aber es gibt keine Alternative. Es sei denn, man fährt ca. 5 Kilometer auf dem gleichen, beschwerlichen Weg wieder zurück.

schlechter Weg

 

So muss ich die ca. 600 Meter eben mehrfach gehen. Einmal mit Fahrrad und einmal mit Packtaschen.

beschwerliche Weg

 

Schöner Küstenweg auf dem Weg nach Deba.

Deba

 

Eibar ist mein heutiges Ziel und Bilbao ist auch schon ausgeschildert.

 

14.06.2019

Kilometer 50 / Gesamt 2785

Eibar nach Bilbao

Die Kulisse erinnert mich an eine deutsche Kleinstadt.

Fachwerkhaus

 

Nach 2785 Kilometer und 6 Wochen, bin ich an meinem Zielort Bilbao angekommen. Die Anzeige auf dem Smartphone ist der zentrale Platz von Bilbao.

Streckenlänge

 

Was verbinde ich mit Bilbao? Das Guggenheim-Museum.

Guggenheim-Museum

 

Blumige Hundefigur vor dem Guggenheim Museum.

bepflanzte Hund Figur

 

Nun können wir nur noch Tschüss sagen. Es war mal wieder eine tolle und ereignisreiche Tour.

Tschüss