18.05.2024
Kilometer 0 / Gesamt 283
Mit der Fähre von Ancona nach Patras
Zweiter Versuch. Die Fähre nach Patras kommt gerade an, also prinzipiell fährt das Schiff.
Rückwärts Einparken kann auch spannend sein.
Besonders, wenn die Rampen herunterfahren.
Das Schiffspersonal freut sich auf die Fahrt und möchte unbedingt ein Bild, damit kann ich dienen.
Es geht tatsächlich los. Im Vordergrund sieht man den stillgelegten Pool vom Schiff. Schöner ist dann doch die Skyline von Ancona.
19.05.2024
Kilometer 6 / Gesamt 289
Mit der Fähre von Ancona nach Patras
Mein Fahrrad ist in dem Gepäckraumkäfig gut aufgehoben. Während der Fahrt ist der gesamte Fahrzeugbereich abgesperrt, also darf ich nichts vergessen.
Da ich durch die Umbuchung keine Schlafkabine mehr bekommen habe, suche ich mir einen ruhigen Platz für einen kurzen Schlaf. Die ISO-Matte habe ich natürlich in der Packtasche vergessen, so muss der Teppichboden genügen. Härter geht immer :-)
Die Fahrt dauert knapp 24 Stunden, wobei es einen Aufenthalt in Igoumenitsa gibt. Hier fahren wir gerade in den Hafen von Igoumenitsa ein. Igoumenitsa liegt im äußersten Nordwesten von Griechenland nahe der Grenze zu Albanien und wenn alles nach Plan verläuft, dann bin ich in knapp 4 Wochen mit dem Fahrrad wieder hier.
Es ist schön, wenn man dem Ent- und Beladen vom Schiff aus entspannt zuschauen kann.
Als ich ein Bild vom Hafengebiet in Patras mache, sehe ich plötzlich das Schild vom Pratiker-Baumarkt. Na ja, Baumärkte kann eben jeder gebrauchen.
Es ist mein erster Abend in Griechenland und da gönne ich mir einen Ouzo, Prost.
20.05.2024
Kilometer 74 / Gesamt 357 / 510 hm
Patras nach Arkata
Ich starte den Tag durch eine kleine Parkanlage.
Eingerahmt und immer nah am Meer. Egal welche Straßen ich nehme, Meerblick ist garantiert.
Einfach hinsetzen und genießen.
Wenn ich jede Bank mitnehmen würde, dann komme ich einfach nicht weiter. Es gibt immer wieder schöne Cafés und Bars, die es mir noch schwerer machen keine Pause einzulegen, aber Radfahren ist ja das Motto.
Der rote Stab weist auf eine Gefahrenstelle hin, eigentlich müssten hier 20 rote Stäbe stehen :-)
Sobald man etwas landeinwärts fährt, gibt es eine schöne Bergkulisse. Glücklicherweise bleibe ich in Küstennähe.
Ursprünglich wollte ich die Vouraikos-Schlucht mit der Schmalspurbahn "Odontotos" durchqueren. Es soll eine der schönsten Landschaften Europas sein. Die 22 Kilometer lange Fahrt dauert etwa 1 Stunde. Zurück wollte ich die Strecke zu Fuß gehen.
Durch die Verzögerungen bei der Fährfahrt bin ich zwei Tage hinter meiner Planung und meine verbleibenden Pausentage brauche ich bestimmt noch zur Erholung, deshalb fahre ich nur ein kleines Stück Richtung Schlucht und genieße die "Einfahrt".
Von den kleinen, verträumten Orten bin ich begeistert. Kein Rummel oder touristische Highlights, einfach nur schön.
Heute passt beim Campingplatz alles. Ich bekomme den letzten, freien Platz für 10 € und es gibt ein tolles Restaurant.
21.05.2024
Kilometer 92 / Gesamt 449 / 490 hm
Akrata nach Isthmia
Dem Meer so nah.
Bevor die Autobahn gebaut wurde, ist der ganze Verkehr an der Küstenstraße entlang verlaufen, heute zum Glück nicht mehr.
Ähnliches Bild wie gestern, nur mit einer Variation der Bänke.
Meer, Strand, Straße, viele Bilder sind ähnlich, aber doppelt hält besser.
Die Kirchenarchitektur der griechisch-orthodoxen Kirche ist so ganz anders. Erst habe ich an eine Moschee gedacht.
Eine Runde schwimmen wäre jetzt auch nicht schlecht, aber dafür sind es einfach noch zu viele Kilometer. Übrigens bin ich von der Zeit wieder im Plan und schwimmen kann ich am Pausentag genug.
Ich stelle mein Fahrrad für ein Foto ab und höre hinter mir plötzlich lautes Hundegebell. Ich drehe mich um und es kommen zwei Hunde knurrend und bellend angelaufen. Dann sehe ich links nochmal drei Hunde. Also bei 5 bellenden Hunden wird mir etwas mulmig.
Ich wende meine Beruhigungstaktik an, die letztes Jahr in Spanien gut funktioniert hat. Also rede ich auf den Hund, der zwei Meter vor mir stehen bleibt, ein. Wahrscheinlich ist das der Anführer, die anderen Hunde kamen mir nicht so nah. Also rede und rede ich, das zeigt offenbar Wirkung, denn nach kurzer Zeit dreht er sich um und trottet wieder zu seinem Platz unter einem Baum. Die anderen Hunde haben sich in der Zwischenzeit alle hingesetzt und zeigen kein Interesse mehr an mir.
Ich schiebe langsam das Fahrrad weiter und mit genügend Abstand radele ich weiter. Wer etwas schreckhaft ist, der sollte diesen Weg vielleicht nicht nehmen.
Warum fahre ich hier eigentlich lang? Ich will mir den Kanal von Korinth anschauen, der 1893 fertiggestellt wurde. Er ist 6 Kilometer lang und hat bis zu 80 Meter hohe Klippen. Etwas Hundegebell hält mich jedenfalls nicht davon ab.
Kurz vor meinem Ziel kommen noch zwei Hindernisse. Die bewegliche Brücke über den Kanal von Korinth ist geschlossen. Da komme ich nicht rüber. Umweg von ca. 5 Kilometern.
Der Campingplatz ist geschlossen. Umweg von ca. 6 Kilometern.
Es soll also so sein. Ich buche mir in der Nähe ein Hotelzimmer. Ok, es gibt schlechtere Ausweichlösungen :-)
22.05.2024
Kilometer 91 / Gesamt 540 / 840 hm
Isthmia nach Athen
Das tägliche "Dem Meer so nah" Bild.
Die richtig, anstrengende Berge hatte ich bis jetzt zum Glück noch nicht, dennoch muss ich mich an die 30 Grad erst gewöhnen.
Verschlungene Küstenstraße.
Leider ist die Bahnlinie stillgelegt. Aus so einer tollen Panoramastrecke könnte man doch einen Radweg machen.
Ich fahre auf dem EuroVelo 8 Richtung Athen und der führt mich zur ersten Fähre. Die Überfahrt kostet 70 Cent und bringt mich zur Insel Salamis.
Es ist nur eine kurze Radfahrt auf der Insel.
Schon folgt die zweite Fähre. Diesmal muss ich 1,20 € bezahlen.
Die Fährfahrt endet in Perama und das Stadtbild ist ziemlich beige.
Es ist kaum zu glauben, aber als ich zum Campingplatz komme ist alles zu. Während ich nach Hotels suche, kommt eine Frau vom Campingplatz an das Tor und sagt mir, dass sie ausgebucht sind.
Entweder ich habe etwas an den Augen oder sie will kein Geschäft machen. Alles, was ich hinter dem Tor sehe, ist frei. Ok, ich suche weiter nach Hotels.
Es ist Mittwoch 23 Uhr und hier tobt das Leben.
23.05.2024
Kilometer 0 / Gesamt 540
Pausentag in Athen
Mein heutiges Ziel ist die Erkundung der Akropolis und da sollte man nicht zu spät losgehen.
Von Weitem sieht man schon einen Teil der Festung, die auf einem Felsen erbaut und später ein Tempelbezirk wurde.
Bevor es losgehen kann, steht man am Ticketschalter an und dort wird einem mitgeteilt, wann man hinein darf. Ich hatte mein Ticket um 9:30 Uhr und durfte 3 Stunden später rein.
In den 3 Stunden spaziere ich noch etwas in Athen herum und siehe da, zwei Polizisten auf Fahrrädern. Ich finde es deshalb bemerkenswert, weil Athen überhaupt nicht an Radfahrer denkt. Es gibt keine Radwege und viele Autos und Busse fahren so knapp an einem vorbei, dass das schon gruselig ist.
Ein Blick auf das Olympieion (Tempel des Olympischen Zeus) mit ein paar Säulen-Ruinen.
3 Stunden sind um und ich darf, mit ein paar auserwählten Leuten, rein ;-)
Das antike Theater "Odeon des Herodes Atticus" kann ich gut vom Hügel aus sehen. Es fasst 5000 Zuschauer. Aktuell wird gerade etwas aufgebaut.
Das Bühnenbild beinhaltet ein großes Kreuz und eine überdimensionierte Jesus Statue. Die 7 Arbeiter wissen noch nicht so recht, wie es weitergehen soll.
Man bezeichnet die gesamten Gebäude auf dem Berg als "Athener Akropolis". Den Parthenon, Tempel für die Stadtgöttin Pallas Athena Parthenos, finde ich besonders bemerkenswert.
Säulen über Säulen, wohin man schaut.
Zeit für ein Selfie.
Athen ist die bevölkerungsreichste und flächengrößte Stadt des Landes. Ein riesiger Ballungsraum, bei dem man keine Grenzen sieht.
Wahrscheinlich gibt es für jedes Gebäude ein dickes Buch mit Hintergrundinformationen. Das könnte man im Vorfeld lesen oder man bucht sich einen Touristenführer oder man macht nur ein Foto und freut sich.
Zum Schluss kommt noch der zahnlose Tiger. Das ist der Beweis, dass der Zahn der Zeit auch an einer Marmorstatue nagt.
24.05.2024
Kilometer 52 / Gesamt 592 / 470 hm
Athen nach Epidavros
Großstädte passen in der Regel nicht so gut zu einer Radtour, deshalb war für mich ein Tag in Athen vollkommen ausreichend.
Von meinem Hotel zum Hafen nach Piräus sind es 12 km. Normalerweise ist das überhaupt kein Problem, wenn man nicht ständig aufpassen muss, dass man nicht umgefahren wird.
Im Hafen von Piräus geht es ziemlich hektisch zu und die passende Fähre zu finden ist gar nicht so einfach. Ich fahre mit "Flying Cat 5".
In Poros angekommen, geht es glücklicherweise sehr beschaulich weiter. Ich muss nur noch eine kurze Fahrt auf der Fähre nach Galatas nehmen und schon kann ich wieder entspannt radeln.
Trinkpause.
Wenn nur Zeichen aus dem griechischen Alphabet auftauchen, wird es schwer für mich. Normalerweise sind auch die lateinischen Zeichen angeschrieben, aber ich fahre nach Navi und da gibt es einen Strich, dem ich folgen muss und das schaffe ich unabhängig vom Alphabet.
Bisher habe ich nur Schilder mit 10 % Steigung/Gefälle gesehen. Solche Steigungen sind noch angenehm zu fahren.
Oleanderbüsche als Bepflanzung an der Fahrbahn sieht einfach klasse aus.
Ich habe es geahnt, es wird die nächsten Tage bergig.
Die Peloponnes begrüßt mich ganz offiziell.
Mein Zielort liegt in einer kleinen Bucht und ich bin gespannt, ob der Campingplatz geöffnet ist.
JAAA, der Campingplatz hat geöffnet und es gibt noch viele freie Plätze und das Beste ist, dass ich mein Zelt unter Zitronenbäumen aufbaue.
25.05.2024
Kilometer 44 / Gesamt 636 / 510 hm
Epidavros nach Drepanon
Den ersten Cappuccino gibt es am kleinen Hafen von Epidavros. Bei so einer idyllischen Stimmung müsste ich überhaupt nicht losfahren.
Es wechseln sich heute die breiten Straßen mit den Schotterwegen ab. Der Verkehr ist auf beiden Wegen gering.
Da mache ich nun extra einen Umweg, um mir die antike Kultstätte Epidauros anzuschauen und merke, dass ich genug Ruinen gesehen habe. Also, ein Bild und weiter.
Das sehe ich auch nicht so häufig, eine Kirche im Niemandsland.
Solche Wege sind mir, seit der letzten Hundeüberraschung am Kanal von Korinth, etwas suspekt. Glücklicherweise gab es keine tierischen Überraschungen.
26.05.2024
Kilometer 0 / Gesamt 636
Drepanon
Pausen- und Waschtag.
27.05.2024
Kilometer 52 / Gesamt 688 / 330 hm
Drepanon nach Paralio Astros
Der Tag beginnt mit einer Fahrt durch Orangenplantagen.
Etwas zur Entspannung benötige ich derzeit nicht, ansonsten könnte ich mich bei dem Laden mit Cannabis eindecken ;-)
Ich komme durch die Stadt Nafplio und durch die vielen Gassen zu schlendern macht schon Spaß. Ich kann mich bei den vielen Cafés gar nicht entscheiden, wo ich den nächsten Cappuccino trinken werde.
Es gibt drei Festungen in Nafplio. Mir reicht ein Bild der Bourtzi-Festung, die auf einer kleinen Insel vor der Hafeneinfahrt liegt. Die Festung wird auch als „Henkersinsel“ genannt, da sie ehemals Wohnstätte des Henkers und Gefängnis der Delinquenten war.
Beach-Biking ist eine schöne Abwechslung.
Die Küstenstraße schlängelt sich auf und ab.
Mein Ziel ist die kleine Hafenstadt Paralio Astros. Viele Touristen sind noch nicht zu sehen.
28.05.2024
Kilometer 40 / Gesamt 728 / 1130 hm
Paralio Astros nach Agios Petros
Zufällig schaue ich mir neben der Kirche die Beleuchtung an und hier scheint bald Weihnachten zu sein :-)
Ich kann nicht die ganze Küste der Peloponnes abfahren, das würde zu lange dauern, deshalb biege ich bei Astros landeinwärts ab und komme in das Parnon-Gebirge. Irgendwie muss ich nun die Berglandschaft überwinden.
Zwischendurch mache ich natürlich Trink- und Fotopausen.
In einem kleinen Örtchen in den Bergen sehe ich diese Bilderbuchkirche.
Es ist alles so ruhig und entspannt hier, das passt zur Aussicht.
Es geht zwar immer noch leicht hoch, aber ich habe so etwas wie eine Hochebene erreicht.
Mein höchster Punkt ist 910 m und der höchste Berg im Parnon Gebirge ist 1940 m. Mir hat es heute gereicht. Da zeigt es sich wieder, dass nicht die Kilometer bei einer Tagesetappe ausschlaggebend sind, sondern die Höhenmeter.
29.05.2024
Kilometer 52 / Gesamt 780 / 590 hm
Agios Petros nach Sparta
Gleich nach dem Frühstück geht es die nächsten 4 Kilometer 260 Höhenmeter bergauf. Wieso soll ich auch langsam anfangen, wobei ich mit 6 km/h ja langsam bin.
Ich bin am höchsten Punkt mit 1160 Meter angekommen und was gibt es hier? Einen Wanderweg.
Diese Kakteen habe ich noch nie blühend gesehen. Das ist ein schöner Farbtupfer in der Landschaft.
Heute ist der Tag der Abfahrt.
Das ist einmalig: Kuriose Bäume mit bis zu 3 Meter Durchmesser und innen hohl.
Was mich an einigen Bergdörfern fasziniert, ist die Dichte der Restaurants und Cafés. In dem kleinen Ort Karyes habe ich 4 Cafés gezählt.
In Karyes gibt es zudem eine Sehenswürdigkeit, das "Karyatides Monument". Die tragenden Elemente sind Frauenstatuen. Ein ähnliches Monument steht auch auf der Akropolis in Athen.
Auf nach Sparti (Sparta).
Es zeichnet sich ein Wetterumschwung ab.
Ich bin in Sparta, und die Statue von Leonidas, dem König vom Staat Sparta, ist das letzte Bild im Trocknen.
5 Kilometer vor dem Campingplatz geht es mit dem Gewitter los. Zwei Anläufe trocken anzukommen sind gescheitert.
Während der langen Wartezeit habe ich mir überlegt, doch ein Hotelzimmer zu buchen. Meine Sachen sind feucht und so langsam wird mir auch kalt.
30.05.2024
Kilometer 58 / Gesamt 838 / 1370 hm
Sparta nach Kalamata
Wenn man im Süden der Peloponnes von Ost nach West fahren will und meine Strecke wählt, dann muss man zwei Gebirgszüge überqueren. Durch das Parnon Gebirge bin ich vor zwei Tagen gefahren. Heute muss ich über das Taygetos Gebirge.
Das Höhenprofil der heutigen Strecke sieht wie ein Geodreieck aus. Knapp 30 km hoch und 30 km wieder runter.
Wie eine Go-Kart Bahn, nur in einer cooleren Umgebung.
Höher und höher. Der höchste Berg in diesem Gebirge ist 2407 m.
Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Hier wurde die Straße überdacht ;-)
Weiter geht es. Die ersten 1,5 Liter Wasser hat mein Körper schon ausgeschwitzt.
Kurze Zeit später gibt es noch eine "Straßenüberdachung". Mit etwas Fantasie könnte man einen Elefantenkopf erkennen.
Mein höchster Punkt ist 1430 m und das scheint hier zu sein.
Jetzt geht es nur noch abwärts. Die ersten Kilometer leider auf groben Schotterwegen.
Zum Schluss kann ich das Rad rollen lassen und sehe mein Ziel, die Stadt Kalamata.
31.05.2024
Kilometer 54 / Gesamt 892 / 630 hm
Kalamata nach Gialova
Wenn ich schon in Kalamata einen Radweg erwische, dann wird er verewigt.
Die Tagesstrecke bietet wenig Abwechslung. Morgens geht es noch ein Stück am Fluss entlang.
Es folgt ein Wegstück im Industriegebiet und danach geht es nur noch Richtung Westen an der viel befahrenen Straße entlang.
Bei uns würden wir Hofladen sagen, vielleicht heißen die Straßenläden in Griechenland auch so, aber es gibt einen Unterschied und der ist orange 🍊
Ich nähere mich der westlichen Küste der Peloponnes.
Die Einfahrt.
Die Aussicht.
Seit kurzem gibt es keine geschlossenen Campingplätze mehr, das freut meinen Geldbeutel und mich auch.
Alles, was ich beim Camping spare, kann ich anderweitig investieren, z.B. in Wein ;-)
01.06.2024
Kilometer 0 / Gesamt 892
Gialova
Ich bin einen Tag vor meiner Planung und nutze die Zeit für eine Pause.
02.06.2024
Kilometer 73 / Gesamt 965 / 460 hm
Gialova nach Giannitsochóri
Auf dem Weg zur Ochsenbauchbucht (Voidokilia).
Die Ochsenbauchbucht soll eine der schönsten Badebuchten auf der Peloponnes sein. Sie ist kreisrund und hat nur einen schmalen Zugang zum Mittelmeer, aber heute habe ich nicht meinen Strandtag, also weiter.
Weiter geht es meistens zwischen Olivenbäumen entlang ...
... oder eben an den Straßen.
Das scheint hier eine Melonengegend zu sein.
Das sind die Meerblick-Melonen, kosten etwas mehr :-)
Die Stadt Filiatra hat eine besondere Verbindung zu Paris.
Eine Kuriosität nach der anderen. Ein paar Kilometer weiter wurde ein Schloss gebaut. Der Zugang, ganz untypisch, erfolgt über einen Feldweg.
Es gab auch "normale" Gebäude.
Ein toller, einsamer Strandweg.
Auf einem Feldweg begann der Tag und so endet er auch.
03.06.2024
Kilometer 43 / Gesamt 1008 / 460 hm
Giannitsochóri nach Olympia
Bei meinem ersten Café wundere ich mich über die vielen Schwalben. Dann sehe ich beim gegenüberliegenden Haus bestimmt hundert Schwalbennester. Also da ist richtig was los.
Aktuell umfahre ich noch die Hügel.
Da ich nun einen Abstecher landeinwärts mache, muss ich auch über den ein oder anderen Hügel. Die Sonne ist heute heftig. Ich habe 32 Grad.
Zwischendurch habe ich einen schönen Blick auf die Ebene und natürlich war wieder ein Hund hinter mir, der glücklicherweise nur neugierig geschaut hat.
Bei diesen Wegen bin ich bergab genauso schnell wie bergauf.
Mein Ziel ist die Stadt Olympia.
Natürlich schaue ich mir noch den Austragungsort der Olympischen Spiele der Antike an und man glaubt es kaum, aber es gibt eine 2800 Jahre alte olympische Geschichte.
Wenn man das Gelände betritt, dann sieht man erstmal viele Steine.
Der Eingang zum Stadium.
Das Stadium sieht recht unspektakulär aus. Die Hänge des Stadiums besaßen keine Sitzplätze und boten Platz für ca. 45.000 Zuschauer.
Der rechteckige Säulenplatz war ein Übungsgelände für Ringen, Faustkampf und Weitsprung.
Sehr interessant ist auch das Philippeion. Die Teilrekonstruktion wurde vom deutschen archäologischen Institut durchgeführt und schloss einige Architekturteile ein, die vom Berliner Pergamon Museum nach Griechenland zurückgegeben wurde. Hier passt es auch besser hin.
Darauf habe ich mich besonders gefreut. Der Tempel der Hera, hier wurde das olympische Feuer als Symbol der Hoffnung, für die olympischen Spiele in Paris, entzündet.
Und weil das Philippeion und der Tempel der Hera genau nebeneinander liegen, kommt das Abschlussbild von beiden Stätten zusammen.
04.06.2024
Kilometer 64 / Gesamt 1072 / 350 hm
Olympia nach Glífa
Auf der Nebenstraße geht es noch ruhig zu.
Aufgrund fehlender Alternativen verläuft der größte Teil der Strecke an der Schnellstraße entlang. Manchmal mit viel Platz und manchmal mit so wenig Platz, dass die LKWs nicht an mir vorbeikommen und ihren Unmut durch Hupen bemerkbar machen, als ob ich dadurch schneller fahre.
Ich bin nach wie vor ein Fan von der Idee, die stillgelegte Bahnlinie zu einem Fahrradweg umzubauen.
Die Melonen sehen fast wie Fußbälle auf einem Sportplatz aus oder die Hitze tut mir nicht gut und ich fantasiere schon :-)
Eine wunderbare Oleanderhecke am Straßenrand, einfach so.
Damit habe ich überhaupt nicht mehr gerechnet. Ich fahre durch eine Dünenlandschaft mit Pinien.
Kurz vor dem Ziel biege ich Richtung Meer ab und freue mich auf die Dusche.
05.06.2024
Kilometer 20 / Gesamt 1092 / 190 hm
Glifa nach Poros auf der Insel Kefalonia
Es ist mein letzter Tag auf der Halbinsel Peloponnes und da bekomme ich auf meinem Weg zum Hafen nach Kyllini noch die Burg Chlemoutsi zu sehen. Chlemoutsi ist eine der größten und am besten erhaltenen Burgen in Griechenland, die ich mir aber nicht näher anschaue.
Auf meinem Weg Richtung Norden fahre ich nicht an der Festlandsküste entlang, sondern über die Insel Kefalonia. Die Fähre kommt schon um die Ecke.
Bitte einmal rückwärts einparken.
Das Ziel, bei der 1,5-stündigen Fährfahrt, ist der Ort Poros.
Klappenöffnung schon vor dem Anlegen.
Ein Basketball- und Volleyballplatz genau am Meer, was will man mehr.
In so einem netten Örtchen, kann man den Abend sehr schön ausklingen lassen.
06.06.2024
Kilometer 26 / Gesamt 1118 / 560 hm
Poros auf der Insel Kefalonia nach Sami
Heute ist nur ein halber Fahrradtag. Für die zweite Tageshälfte kommt die Waschmaschine zum Einsatz. Wie so häufig muss ich erst über den Berg.
13 Kilometer hoch und 13 Kilometer runter, schon bin ich in Sami. Meine höchste Stelle ist 490 Meter, genau hier am Scheitelpunkt.
Sami ist eine kleine Hafenstadt mit einer Fährverbindung zum Festland und deshalb bin ich hier. Morgen früh nehme ich die erste Fähre nach Astakos.
07.06.2024
Kilometer 32 / Gesamt 1152 / 350 hm
Sami nach Mytikas
Ich würde hier auf Anhieb auf einen Blumenladen tippen, aber nein, es ist ein Restaurant und in der Mitte ist die Speisekarte.
Die Fähre nach Astakos fährt gerade ein.
Vom Hafen aus geht es fast auf Meerwasserhöhe weiter.
Ein letzter Blick auf Astakos, man sieht noch die Fähre im Hafen.
Die Fähre überholt mich gerade.
Super, ein Schild vom EuroVelo 8. Die Fahrradroute verläuft entlang des Mittelmeers, ist 7.350 km lang, geht durch 10 Länder und endet in Cadiz. Vielleicht ist das ja mal eine Route für irgendjemanden.
Es ist etwas heiß gerade, aber ich habe einen schönen Küstenabschnitt.
Inklusiv verträumter Badebuchten.
Die Ziegen spazieren entweder mitten auf der Fahrbahn oder ...
... ganz korrekt in Reih und Glied am Straßenrand.
Wow, eine griechische Hallig ;-)
Einfach eine tolle Küste.
Kurz vor dem Campingplatz kann ich das Rad einfach rollen lassen.
Am Abend schlendere ich noch etwas durch das ursprüngliche Mytikas, schau einfach mal nach links und mache ein Foto.
08.06.2024
Kilometer 74 / Gesamt 1226 / 530 hm
Mytikas nach Kastrosikia
Genauso ursprünglich wie der Ort Mytikas ist, ist auch die Straße, über die ich den Ort verlasse.
Die Küste ist grandios. Überall sehe ich wunderschöne Buchten.
Heute wird es, laut Wettervorhersage, 35 Grad und glücklicherweise habe ich wenig Berge, dennoch sind die ersten 3 Liter Flüssigkeit schon nachmittags aufgebraucht.
Der EuroVelo 8 Radweg begleitet mich stetig.
Ich nähere mich dem Aktio-Preveza-Unterwassertunnel und fahre zeitweise parallel zur Autobahn.
Jetzt wird es spannend. Als Radfahrer darf ich nicht durch den Unterwasser-Straßentunnel fahren. Zum Glück hört die Autobahn am Kreisel auf und ich kann bis zur Mautstation fahren. An der Mautstation frage ich nach dem Shuttleservice, den es geben soll und tatsächlich sagt mir der Mitarbeiter, dass er Bescheid gibt.
Ok, zwischen Bescheid geben und der tatsächlichen Fahrt durch den Tunnel vergeht 1 Stunde, aber die Fahrt ist kostenlos und ich kann mein Rad mit montierten Packtaschen einfach in den Transporter schieben.
Nach der ganzen Aktion mit dem Shuttleservice, werde ich kurze Zeit später mit diesem schönen Küstenbereich belohnt.
Heute kann ich mein Zelt wieder genau hinter dem Strand aufbauen.
Ungewöhnlich, aber für alle ohne Smartphone gibt es am Strand eine Alternative, Bücher :-)
Soweit ich mich erinnern kann, habe ich bisher noch kein Sonnenuntergangsbild im Reiseblog, voilà.
09.06.2024
Kilometer 0 / Gesamt 1226
Kastrosikia
Pausentag
10.06.2024
Kilometer 70 / Gesamt 1296 / 780 hm
Kastrosikia nach Igoumenitsa
Meine ersten 15 Kilometer könnte man als Strandstrecke bezeichnen.
Das Ende meiner Strandstrecke bilden die Strände von Vrachos und Paralia. Hier gibt es alles, was Touristen benötigen. Restaurants, Cafés und Bars in Hülle und Fülle.
Selbst an einem so originellen Platz kann man seinen Café trinken. Als der Besitzer merkt, dass ich sein Stillleben fotografiere, bedankt er sich, das finde ich wieder super nett.
Nun gut, jetzt geht es landeinwärts und wie so häufig, ist es dann mit der Gemütlichkeit vorbei. Es geht hoch.
Der Ausblick erinnert mich an die Stadt Nazaré in Portugal. Hier fehlen nur die Monsterwellen.
Ich bin oben angekommen und es geht weiter nach Igoumenitsa.
Die Ebene, mit dem Fluss Acheron, ist grün und fruchtbar. Ich habe sogar Maisfelder gesehen.
Das hatte ich schon lange nicht mehr. Der Weg endet an einer Geröllsteigung. Für mich ist der "Weg" mit dem Rad unpassierbar, also zurück.
Nach der ersten Feldweg-Sackgasse bin ich heute bei Feldwegen skeptisch. Der zweite Weg hat aber nur eine kleine Wasserstelle, kein Problem, also weiter.
Den ganzen Tag sehe ich Ameisen, Brummer, Bienen, Schmetterlinge und auch Heuschrecken und solch ein Exemplar kommt mir im passenden Moment vor die Linse. Da es mehr als 28.000 Arten an Heuschrecken gibt, bleibt die Spezifizierung lieber aus.
Das ist immer ärgerlich, wenn eine alte Straße keinen Zugang zur neuen Straße hat, also erst die Packtaschen und dann das Fahrrad rüber heben und weiter geht es.
11.06.2024
Kilometer 0 / Gesamt 1296
Igoumenitsa
Durch eine andere Streckenführung bin ich etwas eher in Igoumenitsa und kann den Tag gleich zum Wäschewaschen nutzen. Es ist alles etwas eng hier, aber die Leine reicht für meine Siebensachen.
Es ist mein letzter Tag in Griechenland. Morgen geht es im Albanien-Blog weiter.