Reisebericht aus Deutschland
Kilometer 64
Der Start von Bissendorf in der Wedemark nach Osterwald.
Das Neue Rathaus in Hannover hätte so ein schönes Startbild werden können, aber verhüllt ist es nur halb so stattlich.
Eine Pause am Maschsee ist immer lohnenswert und dabei kommt das richtige Urlaubsgefühl auf.
Kurz vor Osterwald fängt das Weserbergland mit seinen großartigen Waldabschnitten an.
Bei dieser Tour fahre ich meistens nach geplanten Routen mit dem Smartphone und der Navigations-App "BikeComputer".
Kilometer 93 / Gesamt: 157
Strecke: Osterwald nach Göttingen
Vor Alfeld fahre ich direkt an den sieben Bergen vorbei (Höhenzug des Leineberglands). Mit dem Märchen Schneewittchen haben sie aber nichts zu tun.
Die ehemalige Hansestadt Einbeck hat wunderschöne, spätmittelalterliche Fachwerkhäuser.
In Norddeutschland sagt man “Sturm ist erst, wenn die Schafe auf dem Deich keine Locken mehr haben“. Mein Gedanke ist nun, wo bekomme ich ein Beweisfoto für den heutigen Sturm her. Simsalabim, kurz hinter Einbeck gibt es den Deich und lockenlose Schafe ;-)
Kilometer 96 / Gesamt: 253
Strecke: Göttingen nach Heringen an der Werra
Grenzen sind blöd.
Von den Einheimischen wird das Gradierwerk in Bad Sooden-Allendorf, aufgrund der salzhaltigen Luft, als “senkrechte Nordsee“ bezeichnet.
Heute ist meine erste Übernachtung im neuen Zelt. Mal schauen, ob ich morgen noch Fahrradfahren kann.
Kilometer 71 / Gesamt: 324
Strecke: Heringen an der Werra nach Meiningen
Fantastischer Radweg an der Werra und das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite.
Sommerwiese...
An ausgeschilderten Fahrradwegen mangelt es hier nicht. Eine kleine Auswahl sind Werratal, Röhn oder Rennsteig.
Kilometer 76 / Gesamt: 400
Strecke: Meiningen nach Seßlach
Thüringen hat phänomenale Radwege.
Postkartenmotiv aus Oberfranken.
Jede Radtour ist auch eine Pilgertour, da kommt es ganz gelegen, dass ich im oberfränkischen Seßlach am Startpunkt des “Pilgerwegs Vierzehnheilige“ bin. Auf dem Schild neben der Statue steht ganz treffend:
Der Wallfahrer unterbricht seinen Alltag. Er macht sich - mit allerlei “Gepäck“ - auf den Weg. Nun heißt es, seinen je eigenen Rhythmus zu finden. Die ersten Schritte führen aus dem Alltag heraus in eine euphorische Offenheit und kindliche Unbekümmertheit, in eine sorgsame und dankbare Aufmerksamkeit für das, was ist und kommen wird. Der Weg steht unter Gottes Segen und als Gesegneter wird der Pilger selbst zum Segen für andere werden - wie Abraham.
Kilometer 42 / Gesamt: 442
Strecke: Seßlach nach Bamberg
Der Weg ist kurz und klasse mit einem aufmerksamen Beobachter.
Kunst, außerhalb der Museen, ist klasse.
Kilometer 71 / Gesamt: 513
Strecke: Bamberg nach Nürnberg
Der Tourentag passt zum Montag, stupides Herunterfahren der Kilometer zum Zielort.
Bemerkenswert ist meine Bekanntschaft mit einem jungen Russen, der von Nischni Nowgorod (ehemals Gorki) über Moskau nach Hannover geflogen ist. Dort startete er seine Fahrradreise durch Europa bis nach Budapest. Seine Strecke geht über 1200 Kilometer. Ich habe ihn bisher zweimal getroffen, leider kann er kein deutsch oder englisch und ich kann kein russisch, somit haben unsere Begegnungen etwas von Pantomime.
Kilometer 106 / Gesamt: 619
Strecke: Nürnberg nach Regensburg
Mohnfelder haben eine magische Wirkung auf mich.
Diesen Weg wäre ich ohne Navi bestimmt nicht gefahren, aber wenn es so sein soll, dann fahre ich auch am Weiher vorbei.
An meinem Zielort Regensburg sehe ich beim Überqueren der Donau eine tolle Bootsgasse. Ich bekomme spontan Lust mich in ein Kajak zu setzen, aber das ist eine andere Geschichte :-)
Kilometer 74 / Gesamt: 693
Strecke: Regensburg nach Landshut
Keine 700 Kilometer und schon habe ich den ersten Platten trotz pannensicherem Reifen. Eine halbe Stunde später geht die Reise wieder weiter.
Ein beschaulicher Campingplatz genau an der Isar. So langsam habe ich Übung im Zelt Auf- und Abbau. Die Preise für ein Zelt und eine Person variieren derzeit zwischen 10,- und 18,- €.
Mir fällt auf, dass ich noch kein Bild von einem Kirchengebäude hochgeladen habe. Was für ein Glück, dass ich in Landshut bin. Hier finde ich die gotische St. Martinskirche. Der eindrucksvolle Kirchturm hat eine Höhe von 130,6 m und ist somit der höchste Backsteinturm der Erde.
Kilometer 95 / Gesamt: 788
Strecke: Landshut nach Tittmoning
Die Konkurrenz schläft nicht. Im modernen Biergarten bestellt man heutzutage ein Bier und einmal Strom.
Zwiebeltürme sehen klasse aus.