Reisebericht aus Deutschland Teil 1
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Kilometer 60 / Gesamt 60
Hannover nach Hameln
Den Start meiner Radtour musste ich aufgrund des Beherbergungsverbotes um 4 Wochen verschieben. Nun bestätigt sich mal wieder die Erkenntnis, dass es nicht immer schlecht ist, wenn die Dinge anders laufen als man es geplant hat, denn das Wetter im Mai war nun wirklich nicht fahrradfreundlich.
FFP2 Schutzmasken und einige Corona Schnelltests haben es diesmal zusätzlich in meine Packtasche geschafft. Aktuell verlangen alle Hotels und Campingplätze einen negativen Coronatest der maximal 24 Stunden alt ist.
Nun geht es endlich los und ich starte in Hannover mit dem Gehry-Tower. Ein ziemlich verdrehtes Gebäude in der Nähe des Steintorplatzes.
Kurz danach sehe ich die ersten Nanas. Das sind Plastiken der französischen Künstlerin Niki de Saint Phalle. Da sich die Sonne gerade nicht blicken lässt, sind die farbenfrohe Skulpturen ein wunderbarer Kontrast zum Tagesgrau.
Natürlich lasse ich das Wahrzeichen von Hannover, das "Neue Rathaus", nicht aus. Hier findet gerade eine Veranstaltung mit vielen Radlern statt und das Einzige was ich über den Lautsprecher gehört habe war "Fahrradfahren macht glücklich". Klasse, das kann ich bestätigen.
In Hannover liegt alles sehr nah beieinander. Wenige 100 Meter weiter bin ich am Maschsee, leider auch ohne Sonne.
In Springe zieren viele Wildschweinskulpturen die Innenstadt, wahrscheinlich hat man sich durch das nahe Wiesentgehege inspirieren lassen.
Kurz vor Hachmühlen sagte mir ein freundlicher Radfahrer, dass es keine gute Idee ist den Feldweg, aufgrund von Schlamm, weiterzufahren. Ich dachte mir "Geht nicht, gibt's nicht" und fuhr weiter. Um es vorwegzunehmen, "Geht nicht, gibt's doch" ;-)
Nach wenigen, wackeligen Metern auf dem Schlammweg blieb ich stecken und musste von den Pedalen absteigen. Meine Schuhe hatten danach den schicken Farbton ocker.
Mein Zielort ist die Rattenfängerstadt Hameln. Hier führt der beliebte Weserradweg entlang.
Kilometer 88 / Gesamt 148
Hameln nach Paderborn
Der gestrige Schlam(m)assel muss heute Morgen bereinigt werden. 3 Euro reichen und das Fahrrad sieht aus wie neu .
Von Hameln bis nach Emmerthal fahre ich auf dem Weserradweg. Die Weser ist dabei immer in Sichtweite.
Eine wackelige Angelegenheit. Den besten Zustand hat noch die Leiter.
Der Schiedersee wurde zum Hochwasserschutz und als Naherholungsgebiet angelegt. Interessant ist die integrierte Fischtreppe, die man rechts sieht.
Für Nachwuchs ist gesorgt. Die Kanadagänse haben gleich vier an der Zahl.
Der Altenbekener Viadukt diesmal als Achterbahn.
Kilometer 68 / Gesamt 216
Paderborn nach Warstein
Eine originelle Graffitimalerei, die endlich mal den Wert eines Gebäudes steigert, das hat man ansonsten eher selten.
Platsch!
Und wieder habe ich einen grünen Tunnel erwischt. Dieses Bild ist diesmal nicht aus Frankreich, sondern aus dem schönen NRW.
Meine besondere Powernahrung, die Kraft für ca. 30 Kilometer gibt.
Während ich mich mit 5 km/h den Berg hochquäle, fragt ein kleiner Junge auf seinem Mountainbike "Hast du kein E-Bike?" Ich antwortete "Nein, alles nur mit Muskelkraft." Daraufhin sagte er "Das ist krass." Schon fuhr ich 6 km/h.
Ich bin der Meinung, dass Kahlschlag nicht der richtige Weg ist Holz zu bekommen. Dieser ehemalige Wald ist jedenfalls für viele Jahre Geschichte.
Da nützen auch 3 stehen gebliebene Bäume nichts.
Für Fahrradfahrer gibt es hier wunderbare Fahrradwege z.B. die "Warsteiner Landschaften Runde" gefördert durch die Europäische Union. Für weitere Infos ist der Internetlink hilfreich https://www.radeln-nach-zahlen.de
Unglaublich welche Blüten die Corona Pandemie treibt. Gewächshäuser für die Restaurant Gäste von der Dom Schänke.
Kilometer 31 / Gesamt 247
Warstein nach Meschede (Hennesee)
Wenn Monokulturen und Gewinnmaximierung zusammenkommen, dann sieht es im Wald so aus.
Auf der Bank gibt es Platz für alle, wenn man denn hinaufkommt.
Wieder etwas zum Erkunden, die Sauerland-Seen. Infos unter: https://www.sauerland-seen.de
Fantastische Fahrt am Hennesee. Der Weg ist optimal für Inline-Skater und Radfahrer. Für die Wanderer ist es etwas langweilig.
Kilometer 58 / Gesamt 305
Meschede (Hennesee) nach Drolshagen
Kurz nach meinem Start kündigt sich das erste Highlight an. Es ist der Fledermaus Tunnel. Die Strecke verläuft auf einer alten Bahntrasse. Der komplette Radweg ist unter Ruhr-Sieg-Radweg bekannt. Es folgt der erste Link: https://www.radeln-nach-zahlen.de
Der Fledermaus Tunnel heißt eigentlich "Kückelheimer Eisenbahntunnel" und ist 689 Meter lang.
Der Tunnel beherbergt die unterschiedlichsten Fledermäuse und ist nur vom 10.04. bis zum 31.10. geöffnet. Es ist hier kühl, feucht und von der Decke tropft teilweise Wasser.
Wortwörtlich: "Es ist Licht am Ende des Tunnels". Der Tunnel ist von November bis März geschlossen und dient dann den Fledermäusen als Winterquartier.
So macht das Radfahren besonders viel Spaß. Überall hat man die alten Bahnutensilien stehen gelassen.
Der Biggesee und der Listersee sind die letzten beiden Seen im Sauerland, an denen ich entlangfahre. Beide Seen sind durch die Listertalsperre voneinander getrennt.
Solche Wege fährt man auf dem Sauerlandradring. Wer dazu mehr Informationen benötigt, findet sie unter https://www.sauerlandradring.de Übrigens mangelt es an Hinweisschilder im Sauerland nicht.
Das Wetter stimmt, der Campingplatz hat auch für Zelte wieder geöffnet und ich habe den besten Platz auf der Zeltwiese mit Blick auf den See, was will man mehr?
Kilometer 94 / Gesamt 399
Drolshagen nach Eitorf
Dorfidylle morgens um viertel vor zwölf.
Bei dem Anblick des Holzstapels ist mir das Herz aufgegangen. Wer so etwas macht, hat es aus meiner Sicht verstanden.
Es ist hier immer noch bergig. Besonders schön ist es auf der Kuppe, da habe ich die beste Aussicht und ich kühle wieder ab.
Blühende Algen in der Sieg.
Interessanter Bikepark von Mauel. Man landet auf abgesägten Fichten, aber die Idee ist erstmal cool.
Ein sehr schöner Abschnitt vom Siegtal-Radweg.
Kilometer 71 / Gesamt 470
Eitorf nach Kripp
Ein letztes Bild von der Sieg, bevor der Fluss wenig später im Rhein aufgeht.
Der Hofgarten von Bonn bietet genug Platz für alle.
Links zwei Damen, rechts zwei Damen und die Show kann beginnen. Ich sehe zwar nur die Fähre, aber in diesen Tagen ist das schon ein Highlight.
Kilometer 63 / Gesamt 533
Kripp nach Blankenheim-Ahrdorf
Direkt nach dem Start bin ich im Ahrtal und der Ahr-Radweg kommt mit in meine Bestenliste.
Fast versteckt, aber den linken Tunnel muss ich nehmen.
Superschöne Strecke durch die romantische Landschaft. Die Wege sind gut ausgebaut und gehen nur leicht bergauf.
Spontane Mittagspause bei Musik, Pommes und einem Radler. Endlich kehrt überall wieder Leben ein.
Fahrradfahren ist voll im Trend und da ist so ein Kasten wirklich nützlich.
Natur pur.
Kilometer 74 / Gesamt 607
Blankenheim-Ahrdorf nach Mürlenbach
In Blankenheim gibt es viel Kunst. Den "Kollegen" finde ich richtig klasse.
Eine Fahrradstatue aus Marmor, das kann man schonmal machen, wenn so ein schöner Radweg beginnt.
Den kleinen Schlenker zur Ahr-Quelle musste ich machen, denn es ist schon sehr außergewöhnliche, dass in den Kellergewölben eines Fachwerkhauses aus dem Jahre 1726 ein Fluss entspringt. Die Ahr mündet nach 89 km im Rhein.
In Blankenheim gibt es einiges zu erkunden z.B. das Hirtentor.
Die Routingsoftware hat bei der heutigen Tour wieder alles gegeben. Ich weiß nicht, ob die Beschreibung "Weg" hier zutrifft.
Zum Abschluss geht es noch durch einen kleinen Bach. Ich bin mitten in der Eifel und da geht es eben sehr ursprünglich zu.
Ab dem Ort Stadtkyll radel ich auf dem Kylltal-Radweg. Bisher ist der Radweg nicht ganz so idyllisch wie der Ahr-Radweg, aber teilweise verläuft der Weg ebenfalls auf alten Bahntrassen und es kann auch nicht immer eine Steigerung geben.
Die Stadt Gerolstein gefällt mir schon nur durch die Figur auf dem Kreisel.
Die letzten Kilometer sind entspanntes "Ausradeln" bis zum Ziel.
Kilometer 73 / Gesamt 680
Mürlenbach nach Trier
Es ist erstaunlich durch wie viele Tunnel ich fahren muss. Diesmal teile ich mir den Tunnel mit der Bahn.
Auch die Pfalz ist hügelig. Bei Kyllburg wird man auf der Kuppe mit zwei Wohlfühlliegen belohnt.
Ein letztes Bild vom Fluss Kyll, bevor er bei Trier-Ehrang in die Mosel verschwindet.
Es ist eine DER Sehenswürdigkeiten in Trier. Das ehemalige Stadttor Porta Nigra. Beim Anblick vermutet man schon, dass es von den Römer gebaut wurde.
Kilometer 76 / Gesamt 756
Trier nach Saarlouis
Der heutige Tag wird bestimmt durch den Fluss Saar.
Hobbykapitäne kommen hier auf ihre Kosten.
Schöner Pausenplatz bei der Lutwinuskapelle mit wunderbarem Blick auf die Saar. Im Hintergrund sieht man schon Mettlach.
Nach meiner Mittagspause in Mettlach sehe ich, dass die Navigationssoftware gerne den kurzen Weg über den Berg nehmen will. An Flüssen muss man sich häufig entscheiden zwischen kurzer Wegstrecke oder entspanntem Radeln, beides gibt es nicht.
Ich entscheide mich für den vorgeschlagenen Weg über den Berg, der ca. 4 Kilometer einspart. Während der gut 800 Meter, die ich schieben muss, zweifele ich mehrfach, ob das die richtige Entscheidung war. Die Steigung fordert einen schon ohne Fahrrad.
In der Pfalz wird man auf der Bergkuppe mit einer Liege empfangen, im Saarland empfängt mich eine Statue mit der Inschrift "Deine Schuld". Ok, ich habe es kapiert.
Das nächste Mal nehme ich das Ausflugsschiff "Queen Wilma". Dann habe ich nicht das Problem mit den Hügeln.
Kilometer 67 / Gesamt 823
Saarlouis nach Walsheim
An der Saar wird es teilweise eng für alle und da muss man als Radfahrer auch einmal unter der Autobahn fahren.
"Grand malheur" in Saarbrücken. Die Cocktailbar auf dem Schiff muss wegen Hochwasser pausieren.
Gut 10 Kilometer südlich von Saarbrücken ist die Saar die natürliche Grenze zwischen Deutschland und Frankreich. Parallel zur Saar verläuft der "Canal de la Sarre", ein sehr schöner Abschnitt auf französischer Seite.
Freie Grenzen sind fantastisch.
Ich komme sogar durch die malerische Grenzstadt Sarreguemines oder auf Deutsch Saargemünd und die liegt in der französischen Region Lothringen.
In Frankreich hat man genau an der Saar Sportgeräte aufgestellt, alles coronakonform mit viel Abstand und tollem Blick.
Unmissverständlich, ich bin in Frankreich.
Hier ist die Einreise nach Deutschland. Links Frankreich und rechts Deutschland, vereint durch die ehemaligen Bahntrasse der Bliestalbahn.
Kilometer 76 / Gesamt 899
Walsheim nach Dahn
Nach fast 2 Wochen habe ich in Zweibrücken den ersten Regen. Eine Abkühlung ist es dennoch nicht.
Es ist so heiß, dass sämtliche Kühe auf der Weide den Schatten unter den Bäumen suchen.
In Pirmasens gibt ist "adelige" Ampeln.
Wo ist der Weg? Einfach immer geradeaus.
Der Karpfen ist überhaupt nicht scheu und wir können uns fast in die Augen schauen.
Selbst die Ente bringt den Karpfen nicht aus der Ruhe.
Mein Zielort Dahn liegt im Naturpark Pfälzerwald. Hier gibt es viele markante Felsformationen, die zur Wanderung einladen.
Kilometer 75 / Gesamt 974
Dahn nach Plittersdorf
Nochmals fahre ich einige Kilometer durch Frankreich. An diesem Fahrrad-Wanderer-Grenzübergang ist, neben den üblichen Hinweistafeln, wenigstens ein "France" Schild angebracht.
Was benötigt man für die Darstellung einer Schnecke. Zwei Tennisbälle, zwei Stöcke, eine Blumenwiese und einen Strohballen. Hier hat jemand auf einfache Weise seiner Kreativität freien Lauf gelassen. Für mich ist das einfach nur schön.
Ich bin sowohl in Baden-Württemberg als auch am Rhein angekommen und schon muss ich die erste Fähre nehmen.
Kilometer 60 / Gesamt 1034
Plittersdorf nach Kehl
Der Schwan schläft am Sonntag gerne etwas länger.
Wobei kurze Zeit später sein Zeitgenosse schon beim Frühstücken ist.
Pause am Oberrhein.
Heute ist mein Tag der Vögel. Ein eleganter Reiher schafft es auch vor die Linse.
An meinem Zielort Kehl verbindet die originelle Fußgänger- und Radfahrerbrücke Kehl mit Straßburg.
Kilometer 84 / Gesamt 1118
Kehl nach Freiburg
Normalerweise verlasse ich die Toilette recht schnell wieder, doch diesmal habe ich mir Zeit gelassen für die tollen Sprüche am Eingang der WCs. Einfach eine wunderbare, kompakte Anleitung für ein erfülltes Leben.
Ein letztes Bild vom Rhein, bevor ich auf dem Rheintal-Radweg weiterfahre. Der Weg ist eine schöne, abwechslungsreiche Strecke und eine Alternative zum Rheindamm Fahrradweg.
Ein Teil des Rheintal-Radweges.
Das Geschäft mit den Coronatests muss sich wirklich lohnen. Bei der Eisdiele hätte ich gleich, zu meinem Spaghettieis, einen kostenlosen Coronatest dazubekommen. Rechts neben der Eingangstür ist das große Plakat.
Von Weitem sehe ich schon den ganzen Tag den Schwarzwald auf meiner linken und die Vogesen auf meiner rechten Seite. Kurz vor Freiburg ist es dann unverkennbar, in den nächsten Tagen wird es bergiger.
Kilometer 0 / Gesamt 1118
Freiburg
Kilometer 46 / Gesamt 1164
Freiburg zum Schluchsee
Die ersten 20 Kilometer geht es Richtung Schwarzwald gemütlich bergauf.
Eine Wassertreppe mitten auf der Wiese.
Meine "Verfolger" auf ihren Mountainbikes beim Anstieg zum Feldberg. Eingeholt haben sie mich nicht :-)
Ein weiterer Radfahrer fragte mich beim Überholen, ob ich die Strecke kenne. Ich sagte "Nein, alles neu für mich". Er schaute skeptisch auf mein Gepäck und meinte "Das wird noch ziemlich steil." und fuhr weiter.
Motiviert hat mich das nicht, aber ich dachte mir, wer die Alpen und die Pyrenäen überquert hat, wird doch wohl über den Schwarzwald kommen. Ok, kleinster Gang und teilweise nur 4,5 km/h und schon klappt es auch im Schwarzwald.
Der Gipfel meiner Strecke ist bei 1230 Meter und das Erste was mir auffällt ist der Hinweis für die Ladestation der e-Bike Akkus. Für die anderen Radfahrer gibt es etwas zu essen und ein Bett.
Den Feldberg sehe ich nur von weitem. Durch das heranziehende Gewitter ist alles etwas dunkel hier.
Der Feldberg wird selbst bei der örtlichen Bäckerei vermarktet. Mir schmeckt die "Feldbergspitze" sehr gut. Das ist Rumkugelteig auf Biskuit mit einer Schokoglasur.
Mitten im Hochschwarzwald.
Kilometer 66 / Gesamt 1230
Schluchsee nach Engen
Es ist Regenzeit im Schwarzwald. Die Wolken sind dabei noch das Schönste.
Die morgendliche Zwangspause nutze ich wieder für einen Coronatest. Nach bisher 18 Coronatests kann ich sagen, dass das DRK und die Malteser am sorgfältigsten/tiefsten testen. Man bekommt noch zusätzlich eine Fiebermessung dazu.
Das kann man jetzt sehen, wie man will, aber aus meiner Sicht ist die tägliche Zwangstestung bei den niedrigen Inzidenzwerten vollkommen überholt. Zwangstestung ist es, weil ich ohne einen negativen Coronatest keinen Campingplatz oder kein Hotelzimmer bekomme. Wer ist blos auf die Idee gekommen, dass die Test-Gültigkeit nur 24 Stunden ist?
Ein Plateau auf ca. 800 Höhenmeter, auch das findet man im Schwarzwald.
Dieses Schild sollte man als Radfahrer ernst nehmen. Leider fehlen bei solchen Steigungen häufig die Radwege. Ich musste mehrfach Pausen einlegen, sonst wäre mein "Herz rausgesprungen".
Wunderschöne Landschaft.
Den ganzen Tag beobachte ich den Himmel nach Regenwolken. Es wird auf jeden Fall regnen, die Frage ist nur, ob ich noch trocken zu meinem heutigen Zielort komme.
Das Gewitter hat glücklicherweise gewartet, bis ich im Hotel bin.
Kilometer 50 / Gesamt 1280
Engen nach Birnau
Eine interessante, kurze Begegnung hatte ich mit einem älteren Herrn. Wir plauderten während der Fahrt ein wenig und ich erfuhr, dass er 81 Jahre alt ist. Er sah, dass ich auch ohne elektronische Unterstützung fahre und meinte dann tatsächlich: "Für mich lohnt sich ein e-Bike nicht mehr".
Ich spüre eine gewisse Erleichterung, als ich den Bodensee erreiche. Die Hälfte der Gesamtstrecke habe ich erreicht und bis zum Allgäu werde ich vorerst keine Berge mehr haben.
In Überlingen findet aktuell eine Landesgartenschau statt. Beim Durchfahren habe ich richtig Lust auf mehr bekommen, besonders die Beachbar lädt zum Verweilen ein ;-)
Südländisches Flair am Bodensee.
Im Hafen scheint die Saison noch nicht eröffnet zu sein. Hier ist noch alles verpackt.
Kilometer 55 / Gesamt 1335
Birnau nach Lindau
Das ist kein Rasenplatz für Sportler, sondern gekennzeichnete Liegeflächen für Erholungssuchende. Alles nur mit Abstand.
Kurz hinter Meersburg gibt es ein Staatsweingut mit Weinhängen genau am Fahrradweg.
Entspannung Nr. 1
Entspannung Nr. 2
Die Entspannungsbilder passen zu der heutigen Fahrradstrecke. Das ist lockeres Radfahren bis nach Lindau und schon taucht auch die Insel Lindau auf. Im Hintergrund sieht man schemenhaft die Alpen.
Eigentlich wollte ich nur noch ein letztes Getränk an der Beachbar des Campingplatzes trinken und ganz unverhofft wurde es ein stimmungsvoller Liederabend. Ein Solosänger hat mit seiner Gitarre einmal die CD-Sammlung durchgespielt. Solche Momente sind wunderbar.
Kilometer 0 / Gesamt 1335
Lindau
Kilometer 58 / Gesamt 1393
Lindau nach Bühl am Alpsee
An der Staatsgrenze ist mein Fahrrad das Bindeglied zwischen zwei Staaten, das ist doch eine schöne Vorstellung.
Eine reine Deutschlandtour ist es dieses Jahr doch nicht geworden. Ich fahre gerade ca. 10 Kilometer durch Österreich und somit durchquere ich das zweite Nachbarland von Deutschland.
Allgäuer Bergwelt.
Zwischen Oberstaufen und Bühl genieße ich die letzten 18 Kilometer bis zu meinem Ziel.
An meinem Zielort Bühl am Alpsee sehe ich schon die großen Berge, aber auch da muss ich glücklicherweise nicht langfahren. Mir reicht diesmal das Alpen-Panorama.
Kilometer 58 / Gesamt 1451
Bühl am Alpsee nach Füssen
Der Tag startet mit bestem Wetter und wunderbarem Bergpanorama.
Ganz ohne Steigungen kann man hier kein Rad fahren, aber es sind meist kurze und nicht zu steile Abschnitte.
So habe ich mir das Radfahren im Alpenvorland immer vorgestellt. Grüne Wiesen, weiter Blick und faszinierende Berge.
An den steilen Stellen werde ich von den meisten Radlern überholt. Es ergeben sich dann häufig kurze Gespräche, auch wenn ich die Luft dafür eigentlich nicht übrighabe.
Der zweite Teil des Tages ist geprägt vom Wetterumschwung. Es fängt ganz harmlos in einem Seitental an.
Ich höre den ersten Donner und denke mir, dass ich nun etwas schneller fahren sollte.
Das ist der Zeitpunkt, bei dem ich mir Schutz suche.
Nichts geht mehr.
Kilometer 24 / Gesamt 1475
Füssen nach Lechbruck am See
Durch ein Treffen mit einem Freund und durch einen notwendigen Wäschetag, hat es nur für eine kurze Strecke gereicht.
Das Wetter hat sich zum Glück beruhigt und schon sieht auch wieder alles besser aus.