Reisebericht aus Frankreich Teil 2
Kilometer 5 / Gesamt 2028
Badajoz nach Pamplona
Es lohnt nicht für zwei Tage Spanien eine eigene Rubrik zu erstellen, deshalb kommen die Beschreibungen bis zum Tourende alle unter Frankreich Teil 2 rein.
Mit dem Fahrrad bin ich nur vom Hotel zur Mietwagenstation gefahren, umso mehr war es mit dem Auto. Ganze 750 Kilometer sind es vom Südwesten (Badajoz) in den Nordosten (Pamplona) von Spanien und das bei einer maximalen Geschwindigkeit von 120 km/h. Inklusive diverser Pausen bin ich 9 Stunden unterwegs gewesen, da ist ein Fahrradtag deutlich kürzer :-)
Kilometer 48 / Gesamt 2076 / 930 hm
Pamplona nach Espinal
Eines der größten und umstrittensten Attraktionen sind in Pamplona die Stierläufe, die durch die Straßen der Altstadt stattfinden. In der Stadt gibt es dazu einige Denkmäler.
Die Altstadt verlasse ich durch ein Tor der Festungsanlage und schon bin ich "draußen".
Die kleinen Niagara Fälle.
Um in den Norden zu kommen, muss ich über die Pyrenäen fahren. Los geht's mit leichten Steigungen.
Zwischendurch zischen Rennradfahrer an mir vorbei.
Der erste Berg "Erro" hat 801 Meter. Auf dem Gipfel hat sich ein fliegender Händler mit Erfrischungsgetränken und Stühlen auf die vielen Pilger eingestellt. Das Geschäft läuft gut, fast alle Plätze sind belegt.
Nach dem Gipfel geht es erstmal 3 Kilometer bergab, das ist erfrischender als jedes Getränk.
Bei einer kurzen Pause sehe ich zufällig das Pilgerschild.
Ich habe schon viele Schilder gesehen, die individuell verändert/verschönert wurden, dieses Schild strahlt voller Liebe :-)
Der zweite Berg Mezkiritz ist mit 922 Meter heute meine höchste Stelle.
Noch auf der spanischen Seite der Pyrenäen liegt der Campingplatz Urrobi, den ich jedem empfehlen kann. Viel Platz, gute Sanitäranlagen und ein Restaurant. Was will man mehr?
Kilometer 37 / Gesamt 2113 / 350 hm
Espinal nach Saint-Jean-Pied-de-Port
Kurz nach dem Campingplatz komme ich durch den Ort Roncesvalles, der eine wichtige Pilgerstation ist.
Blick auf die Jakobskirche aus dem 13. Jahrhundert. Die Kapelle wurde dem Apostel von Santiago de Compostela gewidmet.
Keine 2 Kilometer weiter habe ich den höchsten Punkt meiner Tour, den Ibañeta-Pass mit 1057 Meter, erreicht.
Es ist zwar der höchste Punkt, aber, im Gegensatz zu den extremen Steigungen beim Küstenweg in Nordspanien, leicht zu fahren.
Bestimmt ist das hier auch ein wunderbares Wandergebiet, nur leider etwas weit weg von Deutschland.
Vor vier Tagen war ich noch in Portugal, dann 2 Tage Spanien und nun bin ich wieder in Frankreich. Ich komme mit den Sprachen und dem Essen was ich bestellen kann einfach nicht hinterher.
So schnell geht das, schon bin ich am Ziel in Saint-Jean-Pied-de-Port. Dieser Ort ist der Startpunkt für den Jakobsweg "Camino Frances".
Das idyllische Dorf ist durch den Jakobsweg touristisch geprägt, aber dennoch sehenswert.
Der Ort wurde 2016 zu den schönsten Dörfern Frankreichs gewählt.
Kilometer 78 / Gesamt 2191 / 870 hm
Saint-Jean-Pied-de-Port nach Hastingues
Den Großteil der heutigen Strecke fahre ich auf der Radroute EuroVelo 3, der Trondheim in Norwegen mit Santiago de Compostela in Spanien verbindet.
Es sind nicht mehr die ganz hohen Berge, aber auf und ab geht es trotzdem.
Die schwarze Pilgerstatue sieht etwas wie Zorro aus.
Es folgt ein fantastischer Radweg.
Träumen sollte man auch auf dieser Strecke nicht, da es zwischendurch "Aus- und Eingänge" gibt.
Der erste, anvisierte Campingplatz war nur für Wohnmobile und hatte keine sanitären Anlagen. Also bin ich 3 Kilometer zum nächsten Campingplatz gefahren. Der privat geführte Platz scheint ein Nebenverdienst vom angrenzenden Bauernhof zu sein. Das Gelände ist nicht abgetrennt und nur das Nötigste ist vorhanden. Da mein Zelt heute Morgen nicht trocken geworden ist, möchte ich unbedingt das Zelt aufbauen und somit bleibe ich.
Ein älterer Herr auf einer Bank begrüßt mich freundlich und fragt mich, ob ich einen Platz brauche. Dann sagt er, dass eine Nacht 5 € kostet und da ich mit dem Rad gekommen bin und verschwitzt aussehe, bringt er mir erstmal ein frisches Bier. Das nenne ich einen wirklich gastfreundlichen Empfang.
Kilometer 81 / Gesamt 2272 / 810 hm
Hastingues nach Saint-Girons-Plage
Es dauert heute etwas, bis die Beine auch die Hügel hoch wollen.
Die einzige große Stadt, durch die ich komme, heißt Dax. Wieso nicht, in Spanien bin ich auch durch die Stadt Tui gefahren.
Letzte Nacht gab es ein kräftiges Gewitter, davon habe ich jetzt einen Pfützenweg, den ich per Slalom passiere.
Auf den letzten 25 Kilometer gibt es einen tollen Radweg.
Kunst am Wasserturm, eine geniale Idee vom Künstler.
Es folgt noch ein Bild vom Radweg Richtung Küste, auf dem ich fast alleine bin.
Ein letztes Mal bin ich am Atlantik auf einem coolen Pinien-Campingplatz.
Ein abendlicher Strandbesuch ist natürlich Pflicht.
Zufällig zieht am Strand gerade ein Gewitter vorbei. In diesem Fall freue ich mich über die besondere Wolkenformation und den Regen bekomme ich auch nicht ab.
Der Tag geht zu Ende und ich verschwinde im Schlafsack.
Kilometer 0 / Gesamt 2272
Saint-Girons-Plage
Kilometer 85 / Gesamt 2357 / 500 hm
Saint-Girons-Plage nach Biscarrosse
In Contis les Bains ist der Zugang zum Strand eine große Bühne geworden.
Surftraining 1. Stunde, wie trägt man das Brett ;-)
Dieses ist das letzte Bild vom Atlantik in Mimizan-Plage. Ab hier fahre ich landeinwärts.
Originelle Halterung.
Direkt am See lässt es sich gut campen. Ich hoffe nur, dass die Heringe bei dem kommenden Gewitter in dem Sandboden halten.
Im abendlichen Restaurant essen fast alle Franzosen Muscheln mit Pommes, dann wird das heute auch mein Essen.
Kilometer 77 / Gesamt 2434 / 280 hm
Biscarrosse nach Bordeaux
Der erste Teil des Tages verläuft sehr idyllisch am See entlang.
Der zweite Teil ist eher eine Pflichtstrecke auf der vielbefahrenen Straße nach Bordeaux. Der Platz für Radler wechselt des öfteren von fast nichts ...
... zu etwas mehr ...
... und zwischendurch zu einem abgetrennten Fahrradweg.
In Bordeaux angekommen, lasse ich mich von Komoot durch die Stadt navigieren und komme ganz unverhofft an der Kathedrale St. André vorbei.
Ein paar Straßen weiter geht es gleich historisch weiter. Ich fahre durch das frühere Stadttor "Porte Cailhau".
Am Fluss Garonne würde ich mir am liebsten eine Karte für die "fête le vin" kaufen, aber die Zeit für Feten ist noch zu früh ;-)
Vor 45 Tagen bin ich hier bei Regen gestartet.
Dass es in Bordeaux auch besseres Wetter gibt, beweist der heutige Tag.
Wenn ich nur die Fahrradtage betrachte, dann ist heute die Tour zu Ende, aber die An- und Abfahrt gehört natürlich auch zu einer Radreise dazu, deshalb geht es noch zwei Tage weiter.
Das Willkommensbier gönne ich mir schon jetzt. Prost!
Kilometer 14 / Gesamt 2448
Bordeaux nach Kork
Vom Hotel fahre ich direkt zum Bahnhof Bordeaux.
Der Bahnhof hat eine imposante Dachkonstruktion.
Wie auf der Hinfahrt gibt es ganze 4 Fahrradstellplätze, aber das ist besser als nichts und die Reservierung klappt online sehr gut.
In Straßburg angekommen muss ich dieses Mal hinter der modernen Glasfassade des Bahnhofs ein Foto machen.
An Brücken mangelt es in Straßburg/Kehl nicht. Bei dieser Gelegenheit benutze ich die Trambrücke Kehl, die Straßburg mit Kehl verbindet. Damit bin ich nach 47 Tagen wieder in Deutschland angekommen.
Kilometer 16 / Gesamt 2464
Kork nach Hannover
Alles geht einmal zu Ende, so auch meine 9. Radreise. Gestartet bin ich mit dem Zug von Hannover und auch hier bin ich nach 49 Tagen wieder angekommen.
Eine aktualisierte Kurzbeschreibung und die besten Fotos werde ich demnächst in der Tourenübersicht veröffentlichen. Somit sage ich an dieser Stelle tschüss, au revoir, adiós und chau!
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