Reisebericht aus Portugal
Kilometer 74 / Gesamt 1359 / 790 hm
Vilaboa nach Vilarelho
Kurz hinter der Stadt Redondela gibt es eine solide Schiebestrecke. Die vielen Pilger, die uns dabei entgegenkommen, wundern sich wahrscheinlich alle, wie man ein voll bepacktes Reiserad diesen Berg freiwillig hochschieben kann.
Da wird etwas ausgebrütet.
Wie aus einer anderen Zeit.
Eine Pilgerstatue geht immer. Dieses Exemplar steht in der Stadt Tui.
Wir überqueren den Grenzfluss Rio Minho und sind in Portugal.
Leider ist das Grenzschild von Portugal etwas vollgeschmiert, aber ohne ein Bild kann ich nicht weiterfahren.
Die letzten Kilometer geht es am "Caminho Rio Minho" entlang.
Kurz vor dem Campingplatz genieße ich die "Fahrradpromenade" am Fluss.
Kilometer 80 / Gesamt 1439 / 470 hm
Vilarelho nach Azurara
Vom Campingplatz aus geht es direkt durch den Wald. Da können wir gleich das Fahren auf Sandwegen üben.
Natürlich hat auch Portugal Pilger Kunst am Wegesrand. Hier mit großartigem Meerblick.
In Vila Praia de Ancora wird viel gesurft.
Der Küstenweg ist für Fußgänger und Radfahrer hervorragend ausgebaut, teilweise über Holzstege.
Palmengesäumte Radwege sind toll.
Was für ein schöner Strand und nicht mit Hotels zugebaut.
In Vila do Conde liegt malerisch der alte Kahn am Fluss.
Kilometer 45 / Gesamt 1484 / 260 hm
Azurara nach Vila Nova de Gaia bei Porto
Wieder geht es nach dem Campingplatz einen Waldweg entlang, diesmal noch etwas verschlungener als gestern.
Es geht auf Holzstegen am grandiosen Meer entlang.
Eine Treppenstrecke hat der imposante Weg dann leider doch.
Freilufttraining mit Meerkulisse.
Einfahrt in die lebhafte Stadt Porto.
Natürlich darf kein Bild von der historischen Porto-Straßenbahn fehlen.
Tolle Sicht von der berühmten Metallbrücke "Ponte Dom Luis" über den Fluss Douro auf Porto.
Die Sandeman-Niederlassung in Vila Nova de Gaia mit dem Erkennungszeichen der schwarzen Silhouette eines Mannes mit Hut und langem Mantel. Das Unternehmen vertreibt unter anderem den Portwein.
Zum Transport der Weinfässer von den Anbaugebieten zu den Produktionsstätten des Portweins in Porto und Vila Nova de Gaia wurden früher diese Bootstypen verwendet.
Kaum zu glauben, aber die ersten beiden Campingplätze am Meer waren komplett ausgebucht, selbst für Radfahrer. Der dritte Platz hat, nach gutem Zureden, uns noch ein Plätzchen gegeben. Etwas beengt ist es schon, aber die große Wahl haben wir nicht.
Kilometer 48 / Gesamt 1532 / 180 hm
Vila Nova de Gaia nach Torreira
In dem Ort Espinho geht es noch sehr ursprünglich und ruhig zu.
Ein Fischerboot im Anflug.
Das Naturschutzgebiet "Barrinha de Esmoriz" ist eine Küstenlagune mit Brackwasser und der Weg führt nur über diese Holzstege entlang.
In der Strandbar "Paradoxo" könnte ich den Tag jetzt eigentlich mit einem Caipirinha beenden.
Es geht weiter durch einen Pinienwald.
Unser Zeltplatz hat wieder normale Parzellengröße und sehr freundliche Mitarbeiter.
Kilometer 42 / Gesamt 1574 / 90 hm
Torreira nach Praia de Mira
Liebe auf den ersten Flamingo-Blick und der Nachwuchs ist auch schon da.
Über den Rio Vouga nehmen wir eine Fähre für 2,10 €.
Schöner Pausenplatz am Canal de Mira.
Einsame Orte mit neuen Radwegen verbinden, das ist ein Zukunftsmodell.
Und wieder haben wir einen coolen Strand, der fast menschenleer ist.
Selbst auf dem Campingplatz ist noch viel frei.
Abendstimmung am Atlantik.
Kilometer 0 / Gesamt 1574
Praia de Mira
Kilometer 84 / Gesamt 1658 / 530 hm
Praia de Mira nach Pedrógão
Das könnte auch eine Startbahn für Flugzeuge sein.
Es ist aber nur eine neu asphaltierte Straße mit interessanten Fahrbahnmarkierungen.
So abrupt kann die Fahrt enden. Da sind mal eben ein paar Meter von der Fahrbahn weggebrochen.
Die Alternative ist der Weg durch das trockene Flussbett.
Wieder gibt es einen tollen Strand beim Ort Praia de Quiaios.
Die alte Küstenstraße bröckelt vor sich hin und ist gesperrt. Die neue Straße wurde gleich daneben gebaut, nur etwas steiler.
Der Strand von Figueira da Foz ist ebenfalls grandios und extrem breit.
Schöne Aussicht.
Der EuroVelo 1, also die Atlantikküstenroute, führt hier entlang.
Bei der Ankunft werden wir mit einer fantastischen Sicht auf den Ort und Strand von Pedrógão belohnt.
Kilometer 57 / Gesamt 1715 / 550 hm
Pedrógão nach Alcobaça
Wir starten morgens mit einer Strecke, bei der man sich nicht verfahren kann.
Als ob jemand einen Blumenstrauß in die "Wüste" gepflanzt hat.
Bei solchen Beachbars und Stränden fällt es mir immer schwer nicht zu pausieren.
Was für ein Zufall, als ich in Nazarés Oberstadt angekommen bin, kommt aus der Kirche der Nossa Senhora da Nazaré gerade, mit Popmusik begleitet, ein Hochzeitspaar heraus. Mehr Aufmerksamkeit kann man nicht bekommen.
Ein anderer Teil der Touristen schaut sich lieber, ein paar Meter weiter, den Strand von Nazaré an.
Die für Nazaré bekannten Riesenwellen habe ich heute nicht gesehen.
An unserem Zielort Alcobaça haben Künstler aus der Not eine Tugend gemacht. Die mit Eisenträgern abgestützte Hauswand wurde erstklassig verziert.
Kilometer 75 / Gesamt 1790 / 790 hm
Alcobaça nach Marinhais
Den ganzen Tag geht es auf ruhigen Nebenstraßen entlang.
Selbst in den Dörfern ist heute am Sonntag nichts los.
Die Brücke ist eine Herausforderung der besonderen Art. Den linken, schmalen Streifen sollen die Fußgänger und den rechten die Fahrradfahrer nehmen. Die mittlere Spur ist für die Autofahrer reserviert.
Soweit so gut, problematisch sind meine breiten Packtaschen, die alle paar Meter kaum an den Pfeilern vorbeikommen.
Sandwege sind schön, aber mit dem schweren Fahrrad schwierig zu fahren.
Kilometer 75 / Gesamt 1865 / 450 hm
Marinhais nach Montargil
Das letzte gemeinsame Frühstück mit meinem Bruder und schon bin ich wieder alleine unterwegs.
Grüne Landschaften, die Bewässerung macht es möglich.
Eine Bretterbude, im wahrsten Sinne des Wortes.
Eigentlich will ich solche Wege meiden, aber dieser Weg war als asphaltierte Nebenstraße markiert.
Und dann kommt so etwas. Ein nagelneuer Radfahrweg ins Nirgendwo.
Na ja, ins Nirgendwo ist nicht ganz richtig. Mehrere Kraniche haben auf diversen Strommasten ihr Quartier aufgeschlagen, also ist das hier die Vogel-Wegstrecke.
Auch wenn ich nur langsam vorwärtskomme ist so ein Weg zwischendurch klasse.
Das ist der Fluss Sorraia oder was von ihm übrig gebliebene ist. Ich stehe bei der Aufnahme mitten im Flussbett.
Das ist die ganze Breite des Flusses, also aus früheren Zeiten.
Wahrscheinlich geht ein Großteil für die Landwirtschaft drauf.
Kilometer 84 / Gesamt 1949 / 780 hm
Montargil nach Estremoz
Den ganzen Tag geht es an Korkeichen, Olivenplantagen oder Weinfeldern vorbei.
Die Korkeiche sieht schon etwas skurril aus, wenn die Rinde geschält wurde. Korkernten erfolgen alle neun bis zwölf Jahre, dann wird der Baum 150 bis 200 Jahre alt, ansonsten kann er sogar bis zu 400 Jahre alt werden.
Ein typisches Dorf auf meiner Strecke.
Auf dieser "Weide" gibt es sogar Kühe (links oben). Was fressen die nur?
Kurze Pause.
Und weiter geht es.
Mein Zielort ist Estremoz und da es hier keine Campingplätze gibt, habe ich ein schönes Hotelzimmer gebucht.
Kilometer 74 / Gesamt 2023 / 500 hm
Estremoz nach Badajoz
Yippie! Die 2000 Kilometermarke ist erreicht. Heute Abend wird mit einem zusätzlichen Cerveza gefeiert :-)
Die Strecke gleicht der von gestern, nur dass es heute noch etwas wärmer ist.
Das könnte auch eine Savanne in Afrika sein, nur dass die afrikanische Tierwelt fehlt.
Ich komme in die Stadt Elvas und sehe das faszinierende "Aqueduto da Amoreira". Das Bauwerk ist aus dem 16. Jahrhundert und hat die Stadt mit Wasser versorgt. So eine aufwendige Wasserversorgung sieht man selten.
In der ehemaligen Grenz- und Garnisonsstadt Elvas liegen die größten erhaltenen Befestigungsanlagen der Welt. Das nimmt kein Ende, wenn man hier entlangfährt.
Wenige Kilometer weiter kommt die Grenze nach Spanien.
Und das sind die wahren Grenzwächter auf den Flutlichtanlagen der Grenze.
Die Großstadt Badajoz wird durch den Fluss Guadiana getrennt und da muss ich rüber.
Beim Blick von der Brücke sehe ich die erste, wildlebende Schildkröte.
Ein Meer aus Seerosen.
Zwei Türme in Badajoz, so ähnlich wie das Holstentor in Lübeck, nur ohne Spitze.
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