Reiseblog

Reisebericht aus Spanien

 

Reiseblog aus Nordspanien


 

12.05.2023

Kilometer 74 / Gesamt 360 / 1030 hm

Biarritz nach Orio

Es ist immer gut, sich vor der Fahrt den Wetterbericht anzuschauen. Wenn ich losfahre und es sieht so aus wie auf dem Bild, dann schaue ich mir auch das Regenradar an.

Regenfront

 

Angeblich soll die Regenfront von Nord nach Süd verlaufen. Ich fahre von Ost nach West und bin ca. 10 Kilometer vom Unwetter entfernt, somit sollte ich vielleicht etwas trödeln und abwarten wie es sich entwickelt.

Regen

 

Ich fahre gemütlich weiter und bin erstaunt, dass ich trocken bleibe. Es ist zwar noch dunkel, aber das Timing ist perfekt und ich habe Glück. Das Unwetter zieht schneller ab als ich Fahrrad fahre.

Selfie

 

Der Pilgerweg verläuft genau an der Küste entlang und überall sind hier Warn- und Verbotsschilder aufgestellt. Die Wellen nagen an der Küste und das hat folgen.

Verbotsschild

 

Zufällig habe ich heute an der gleichen Stelle ein Bild gemacht, wie bei meiner "Westeuropa Tour 2019". Hier sieht man deutlich, dass der Pilgerweg noch frei zugänglich ist.

Pilgerweg

 

4 Jahre später ist der Weg gesperrt.

Pilgerweg gesperrt

 

Natürlich habe ich auch Sonnenschein und dazu passt doch eine Palme am besten.

Palme

 

Viva España

Ich bin in Spanien und die erste Stadt, durch die ich fahre, ist Irun. Hier ist der offizielle Startpunkt vom Camino del Norte.

Irun

 

Ich bin in San Sebastin und schlendere etwas durch die Altstadt. Da spricht mich ein junger Mann an. Die erste Frage ist meistens "Wo kommst du her?" Er ist Österreicher und das macht die Unterhaltung einfach. Er unterrichtet an einer Schule in San Sebastian deutsch und meinte, dass hier viele Spanier Deutsch lernen möchten.

Was mich etwas gewundert hat, war seine Frage, ob ich Regensachen dabei habe. Kurz habe ich gedacht, dass das ironisch gemeint war, da es ja vor kurzem hier wie aus Eimern gegossen hat. Na ja, ich habe ihm geantwortet und wir sind weitergezogen.

San Sebastian

 

Adiós San Sebastian.

Selfie

 

So habe ich die nordspanische Küste noch in Erinnerung, rau, felsig und ursprünglich. Da werden mich bestimmt noch einige Kurven erwarten.

Küste

 

13.05.2023

Kilometer 60 / Gesamt 420 / 990 hm

Orio nach Mendexa

Gleich nach meinem ersten Anstieg hinter Orio hat man eine gute Sicht auf die Weinreben des Familienweinguts "Talai Berri".

Weingut

 

Am ersten Kreisel in Zarautz wird einem deutlich mitgeteilt, dass man nach Santiago de Compostela noch etwas zu gehen oder fahren hat.

Schild

 

Auch dunkle Wolken haben ihren Reiz.

Wolken

 

An der gesamten Küste gibt es den sogenannten Flysch oder Flysh, das sind Sediment- oder Schichtgesteine.

Flysch

 

Wie geschnitten Brot.

Flysch

 

Der Weg ist schön anzusehen, aber schwierig zu fahren.

Weg

 

Ich komme durch den schönen Ort Mutriku. Beim Einkauf in einem Tante-Emma-Laden habe ich mich bei der Geldrückgabe wie gewohnt mit Gracias bedankt, daraufhin zeigte die nette Kassiererin auf zwei Wörter auf dem Rechnungsbon und sagte mir, dass "Danke" im Baskenland "eskerrik asko" heißt. Ok, jetzt kann ich auch ein Wort baskisch.

Mutriku

 

Ein Großteil der Strecke verläuft genau an der Küste entlang.

Küstenstrecke

 

An der Rezeption des Campingplatzes sagte mir der Herr, dass ich mir einen Platz aussuchen kann. Wo soll ich bloß hin?

Campingplatz

 

14.05.2023

Kilometer 59 / Gesamt 479 / 1140 hm

Mendexa nach Larrabetzu

26 % Steigung/Gefälle ist mein bisheriger Rekord, den ich auf einem Straßenschild gesehen habe, das ist extrem. Wenn jemand mehr bieten kann, dann schreibt es mir bitte oder einfach einen Kommentar verfassen.

Steigung

 

Eine Brücke, wie aus einer anderen Zeit.

Brücke

 

Bei meiner Planung zu Hause habe ich mir schon gedacht, dass der Weg heute nicht einfach werden wird. Da ich mir aber unbedingt die Stadt Guernica anschauen will und die Stadt zwischen zwei Bergen liegt, hat die Planungssoftware den kürzesten Weg gewählt. Bei der geplanten Tagesdistanz von 47 km habe ich mir gedacht, das passt schon irgendwie.

Links beginnt mein Weg und nach wenigen Metern schiebe ich das Rad ...

Steigung

 

und schiebe ...

Steigung

 

... und schiebe. Für 3 Kilometer Wegstrecke benötigte ich 2 Stunden, d.h. ich hatte eine Durschnitts-Schiebe-Geschwindigkeit von 1,5 km/h.

Steigung

 

Wieso eigentlich Guernica? Im Kunstunterricht haben wir in der Schule das Gemälde "Guernica" von Pablo Picasso besprochen und das ist mir so in Erinnerung geblieben, dass ich mir den Ort des Geschehens ansehen will.

Am 26. April 1937, während des spanischen Bürgerkriegs, flogen deutsche und italienische Kampfflugzeuge einen Luftangriff auf die Stadt. Mehrere hundert Zivilisten kamen dabei ums Leben.

Noch im selben Jahr schuf Picasso das Gemälde "Guernica oder Die Schrecken des Krieges". Es wurde zu einem Sinnbild der Kriegsächtung.

Picasso

 

Das originale Gemälde befindet sich in einem Museum in Madrid.

Steigung

 

Beim zweiten Berg will mich die Navigation wieder einen suspekten Weg lang schicken, also den rechten Waldweg.

Steigung

 

No gracias, nicht nochmal. Ich suche mir eine Alternative auf der Straße. Dabei muss ich zwar auch über den Berg, aber ich kann wenigstens Fahrrad fahren.

Steigung

 

Vorsicht, fliegende Hirsche.

Reh

 

15.05.2023

Kilometer 44 / Gesamt 523 / 580 hm

Larrabetzu nach Muskiz

Aufgrund des schlechten Wetters habe ich die heutige Strecke kurzfristig halbiert und mir ein Hotelzimmer genommen. Leider hat es den ganzen Tag geregnet. Da ich zwei Tage vor meiner ursprünglichen Planung liege, kann ich ganz entspannt umplanen.

Drei schöne Beispiele, wie hier die Radfahrer von den Autofahrern getrennt werden. Schon nicht schlecht, aber eine sehr kurze Strecke.

Radweg

 

Schon besser. Eine deutlich längere Strecke und sogar farblich getrennt.

Radweg

 

Perfekt. Hier verläuft der Radweg über mehrere Kilometer ganz ohne Autoverkehr. So macht es wirklich Spaß und Fußgänger haben auch noch eine Spur.

Radweg

 

Ich komme meinem Zwischenziel langsam näher. Noch 680 km bis nach Santiago de Compostela.

Strecke nach Santiago

 

Von Bilbao hätte ich gerne ein klareres Bild gemacht, aber das Wetter lässt es bedauerlicherweise nicht zu. Rechts sieht man das Guggenheim Museum.

Bilbao

 

Ein Bild vom bekannten Museum ist Pflicht und ohne Rad geht gar nichts.

Radweg

 

Den Fluss Nervión überquere ich mit der ältesten Schwebefähre der Welt.

Schwebefähre

 

Sehr außergewöhnlich sind in der Stadt Portugalete die Rolltreppen neben der Straße.

Rolltreppen

 

Der Pfeil zeigt genau in die richtige Richtung, zur Pausenbank 😀

Pausenbank

 

16.05.2023

Kilometer 29 / Gesamt 552 / 430 hm

Muskiz nach Islares

Ursprünglich wollte ich den Tagesberichten keine Höhenmeter hinzufügen, da die Apps von komoot und BikeComputer immer zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Egal wie genau oder ungenau es nun protokolliert wird, ich übernehme jetzt die Höhenmeter von der App "BikeComputer Pro" und importiere die gefahrene Strecke nach Komoot.

Früh morgens starte ich mit dem Schieben meines Rads und diesmal ist der Grund nicht eine Steigung sondern der Strand.

Strand schieben

 

Auch hier ist der Pilgerweg aufgrund von Abbrüchen gesperrt. Eigentlich bin ich ganz froh diesen Weg nicht hochschieben zu müssen, also fahre ich bequem an der Landstraße entlang.

gesperrter Jakobsweg

 

Das ist wirklich ein außergewöhnlich schöner Wegabschnitt. Die Wellen nagen auch hier an der Küste und immer mal wieder sehe ich weggebrochene Wegstücke. Hier passt die Beschreibung Küstenweg genau.

Küstenweg

 

Die Wegführung des Jakobswegs ist nicht immer eindeutig, links- (12,4 km) oder rechtsherum (7,2 km), es ist immer eine Kilometerentscheidung.

Küstenweg

 

Heute habe ich nicht einen Tropfen Regen abbekommen, dass das mal eine erwähnenswerte Nachricht werden würde hätte ich nicht gedacht. In der Stadt Castro Urdiales scheint sogar die Sonne. Es sieht doch gleich alles viel schöner aus.

Castro Urdiales

 

Endstation ist auf dem Campingplatz in Islares, übrigens bin ich jetzt schon in der Region Kantabrien.

Kantabrien

 

17.05.2023

Kilometer 45 / Gesamt 597 / 450 hm

Islares nach Noja

Der Weg steht heute unter dem Motto "schöne Buchten und Strände".

Strand

 

Die Pilger sind häufig geballt anzutreffen. Die Wege verlaufen zeitweise parallel zur Straße.

Pilger

 

Die Richtung stimmt.

Schild Santiago

 

Jetzt wird es sehr speziell. Die Stadt Laredo hat eine langen, wunderbaren Strand. Am Ende soll es eine kleine Fähre für Wanderer und Radfahrer zur gegenüberliegenden Stadt Santoña geben. Also fahre ich den Holzsteg weiter.

Weg zur Fähre

 

Laut dem Hinweisschild soll die Fähre von Montag bis Freitag von 9:00 bis 18:00 Uhr fahren. Ich sehe aber weit und breit keine Fähre, keine Leute und das Rad müsste ich die Treppe runtertragen und dann bis zum Wasser schieben. Da fahre ich doch lieber zusätzlich 15 Kilometer um die Bucht herum.

Weg zur Fähre

 

Pilger Statuen machen in jedem Park eine gute Figur.

Pilger Statue

 

Ich sehe das erste Mal ein Schild des "Camino del Norte" und was benötigt ein Pilger am meisten? Eine Pausenbank und Wasser, alles da.

Camino del Norte

 

Mein Campingplatz hat einen direkten Strandzugang. Da bietet sich morgen ein Pausentag an.

Strand

 

18.05.2023

Kilometer 0 / Gesamt 597

Noja

Pausen- und Waschtag.

Pause

 

 

19.05.2023

Kilometer 62 / Gesamt 659 / 850 hm

Noja nach Santillana del Mar

Gleich nach dem Campingplatz fängt die Fahrt ruhig und idyllisch an.

Wegstrecke

 

Leider hält der vielversprechende Beginn nicht lange an. Von der Wegstrecke war es heute gruselig. Es gab nichts von einem romantischen Küstenweg, eher monotones ab radeln an der Straße und durch städtische Gebiete. Zeitweise war ein Radweg vorhanden, aber besser war es dadurch nicht.

Strecke

 

Der Höhepunkt des Tages war die Fahrt mit der Fähre von Somo nach Santander. Hier soll die Fähre abfahren. Ich weiß zwar noch nicht so richtig wie das gehen soll, aber wird schon.

Fähre

 

Aufgrund des Niedrigwassers fährt die Fähre nur zweimal am Tag. Es haben sich schon viele Pilger versammelt, die natürlich alle mitfahren wollen. Da reihe ich mich einfach mal ein. Auf der Fähre habe ich einen Pilger gesehen, der alle seine Wandertouren mit der Jahreszahl zusammen auf seine Beine tätowiert hat. Ok, jeder macht es anders.

Fähre

 

Es hat geklappt. Ich bin in Santander und die nächsten Leute steigen schon wieder ein.

Fähre

 

In der alten Stadt Santillana del Mar liegt mein Campingplatz und in dem historischen Ortskern werde ich die spanischen Köstlichkeiten im "Restaurante El Castillo" testen.

Restaurant

 

Muy bien. Eine Käseplatte mit Anchovis, dazu Brot und Oliven, was braucht man mehr?

Käseplatte

 

20.05.2023

Kilometer 18 / Gesamt 677 / 230 hm

Santillana del Mar nach Comillas

So kann es kommen. Ich habe eine leichte Erkältung bekommen, die ich unbedingt erst einmal auskurieren muss. Also verkürze ich die Strecke und suche mir ein Hotel. Die nächste Stadt ist Comillas und der absolut richtige Ort um sich zu erholen.

Comillas

 

21.05.2023

Kilometer 0 / Gesamt 677

Comillas

Comillas

 

22.05.2023

Kilometer 49 / Gesamt 726 / 690 hm

Comillas nach Llanes

Da es mir wieder deutlich besser geht, habe ich kurzfristig umgeplant und bin doch schon heute weitergefahren. Also, weiter geht's ...

Gleich zu Anfang komme ich durch den Naturpark Oyambre. Dieses morastige Gebiet hat mich etwas an das Wattenmeer erinnert.

Naturpark Oyambre

 

Die Küste fest im Blick, einfach toll.

Küstenweg

 

Wieder ein sehr schöner, ruhiger Abschnitt zum Träumen.

toller Weg

 

Komoot hat sich bei der heutigen Planung sehr viel Mühe gegeben und lotst mich immer mal wieder auf Nebenstraßen, wobei auch die Küstenstraße nicht stark befahren ist.

Nebenstraße

 

Soweit ich das richtig erkenne, habe ich einen Milan erwischt. Er schaut etwas streng :-)

Milan

 

Das Hinweisschild habe ich schon oft gesehen und aus meiner Sicht ist es sehr gelungen. Der Pilger in der Vorwärtsbewegung und dazu die symbolisierte Muschel, klasse.

Jakobsschild

 

Ok, es gibt nicht immer den idyllischen Blick zum Atlantik. Hier geht es neben der Autobahn entlang.

Strecke

 

Ich bin in der Region Asturien angekommen. Leider ist auch hier das Wetter nicht besser, 16 Grad und Regen. Den Campingplatz spare ich mir für besseres Wetter auf und nehme in Llanes ein Hotelzimmer. Wenn ich nach links schaue, dann sehe ich eine Berglandschaft, die ich hoffentlich nicht überwinden muss.

Berge

 

23.05.2023

Kilometer 53 / Gesamt 779 / 620 hm

Llanes nach Colunga

Es ist zwar den ganzen Tag bewölkt, aber kein Regen bei 18 Grad geht schon in die richtige Richtung. Der Nationalpark Picos de Europa erstreckt sich auch in der Provinz Asturien. Bisher habe ich zum Glück noch genügend Abstand zu dem beeindruckenden Gebirge. Es soll in den Bergen sogar Braunbären und Wölfe geben.

Naturpark

 

Die Wege sind sehr ursprünglich.

Wege

 

Das ist nicht die Bimmelbahn eines Vergnügungsparks. Ich habe ihn gesehen. Ein ganz normaler Personenzug, der durch diese eindrucksvolle Kulisse fährt.

Zug

 

Wunderbares Fahren ohne Autoverkehr.

Naturpark

 

Naturpark

 

Es gibt sogar Pfahlbauten in Asturien. Das ist ein Getreidespeicher namens „hórreos". Er steht auf vier Steinsäulen und diente vorwiegend zum Lagern von Getreide, Mais, Kartoffeln, also alles, was das Feld liefert.

hórreos

 

Südländisches Flair - die Kulisse stimmt - die Temperaturen nicht :-)

Kulisse

 

Was trinkt man in Colunga und Umgebung? Sidra, Apfelwein, Cidre oder wie er auch immer in welcher Sprache heißt. Die Konstruktion ist sehr interessant. Man drückt mit seinem Glas den Ring nach oben und der Apfelwein kommt herausgeschossen.

Apfelwein

 

24.05.2023

Kilometer 65 / Gesamt 844 / 1330 hm

Colunga nach Candás

Immer wenn ich die Pilger auf der Strecke sehe, freue ich mich ein Fahrrad dabei zu haben. Zu Fuß würde ich diese Strecke niemals machen, da kommt man ja nie an.

Pilger

 

Der Brunnen "Pandu" mit wunderbaren Calla-Lilien.

Calla Lilien

 

Das ist der Tag der Berge. Da muss ich irgendwie rüberkommen.

Sandstrand

 

Schon habe ich den Salat. Im Vorfeld schaue ich extra nach, ob der Weg asphaltiert ist. Na ja, ich wechsel vom glatten Asphalt zum Struktur-Asphalt. Wieder muss ich schieben, diesmal etwas mehr als einen Kilometer, dafür benötige ich eine Stunde. Auf der Strecke sind laut komoot 20 % Steigung, mal etwas mehr oder weniger. Bis ca. 16 % Steigung kann ich mit dem Rad noch fahren, dann muss ich schieben, sonst kippe ich um.

Berg

 

Fast geschafft.

Bergfahrt

 

Als Radfahrer ist man in Gijón willkommen. Die komplette Fahrt durch die Stadt war durchgängig für Radfahrer ausgelegt. Es fängt mit einer Fahrt am Fluss an.

Sandstrand

 

Im Stadtzentrum ist ebenfalls eine Fahrbahn für Radler abgetrennt. Und so geht es immer weiter. Da fühlt man sich sicher und man kommt schnell an sein Ziel.

Sandstrand

 

Bordeaux und Gijón haben etwas gemeinsam, ein rotes Stadtschild.

Gijón

 

Es wird Zeit, dass ich wieder zelte und ich erwische gleich einen fantastischen Campingplatz in Candás.

Campingplatz

 

25.05.2023

Kilometer 52 / Gesamt 896 / 1010 hm

Candás nach Cudillero

Normalerweise ist ein Rennwagen nicht mein Fotomotiv, aber dieses grüne Modell auf einem Kreisel ist toll.

Rennwagen

 

Auf sehr ruhigen Nebenstraßen, ohne viel Verkehr, radele ich einfach so dahin. Wenn ich eine so schöne Sicht zum Meer habe, dann mache ich natürlich ein Foto.

Küste

 

Mein erstes Kirchenfoto kommt aus Avilés. Leider fällt mein Rad gar nicht auf :-)

Kirche

 

2 Kilometer vor meinem Campingplatz fahre ich in Schussfahrt direkt Richtung Meer und ganz unverhofft tauchen so schöne Strände auf.

Strand

 

Strand

 

Immer wenn ein Campingplatz Betreiber großzügig sagt "Ich kann mir einen Platz aussuchen." werde ich skeptisch. Meist bin ich dann alleine auf dem Platz.

Campingplatz

 

In Colunga gab es schon eine interessante Apfelweinkonstruktion. In Cudillero gibt es eine Steigerung manueller Art. Soweit der Arm nach oben reicht, wird die Apfelweinflasche gehalten und dann der Sidra in das Glas geschüttet. Falls etwas daneben geht, gibt es den Spritzschutz und Auffangbehälter. Wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, dann hätte ich diese Art des Einschüttens nicht geglaubt.

Sidra

 

26.05.2023

Kilometer 68 / Gesamt 964 / 1120 hm

Cudillero nach Outur

Das Dorf Cudillero gilt als eines der schönsten Asturiens. Das merkt man schon daran, dass der große Parkplatz am Hafen voller Touristenbusse steht.

Cudillero

 

Der Küstenort schmiegt sich in ein enges Tal und der Pilgerweg verläuft ebenfalls direkt durch das Städtchen.

Cudillero

 

Wenn ich direkten Meereszugang bekomme, dann könnte ich locker ein Stündchen den Wellen zuschauen.

Fahrrad

 

Der erschöpfte Pilger sitzt und hat eine Dose Cerveza in der Hand und der "Muschelmann" steht und hat ein Buch unter dem Arm. Klare Rollenverteilung :-)

Pilger

 

Ein sehr anschauliches Beispiel dafür, weshalb man als Radfahrer nicht die Pilgerwege benutzen kann oder soll. Rechts verläuft der offizielle Pilgerweg.

Pilgerweg

 

Die Eisenbahn hat es mir angetan. Immer wieder kreuzen sich unsere Wege. Falls ich nochmal in diese Gegend kommen sollte, dann nur mit dieser Eisenbahn, das muss ein ganz besonderes Erlebnis sein.

Eisenbahn

 

Eisenbahn

 

Kurz vor meinem Campingplatz komme ich durch die Küstenstadt Luarca. Wenn ich die netten Bars im Hafen sehe, dann könnte ich jetzt schon mit einem Cerveza den Abend einläuten.

Luarca

 

Das ist Pech. Mein Campingplatz ist geschlossen. Glücklicherweise hat, 8 Kilometer entfernt, ein weiterer Campingplatz geöffnet. 

Campingplatz

 

27.05.2023

Kilometer 65 / Gesamt 1029 / 640 hm

Outur nach Barreiros

Juchhu! Die ersten 1000 Kilometer sind geradelt und ich habe noch keine Verschleißerscheinungen ;-) Im Gegenteil, ich fühle mich topfit, so kann es weitergehen.

Die Ausschilderung des Jakobswegs ist wirklich perfekt. Es gibt alle Variationen.

Schilder

 

Die Anordnung mit Jakobs Schild, Zitronenbaum und Palme gefällt mir besonders gut.

Ausschilderung

 

Der Weg führt mich über den Fluss "Rio Eo". Viel Platz habe ich nicht.

Bruecke

 

Nach der Brücke bin ich in der Stadt Ribadeo und somit in Galicien.

Galicien

 

In der sehenswerten Altstadt von Ribadeo stehe ich vor 3 Eisläden, die genau nebeneinander liegen. Was nun? Wer hat das beste Eis? Ich entscheide mich für den linken Laden "YÖGLIO" und werde nicht enttäuscht.

Eisladen

 

Es gibt auch für Radfahrer organisierte Touren für den "Camino de Santiago". Der Bus hat mich in der Stadt überholt und dabei gleich mal als Begrüßung gehupt. Mit mir kann er leider kein Geschäft machen.

Camino

 

Durch einen kurzen Abstecher direkt zur Küste werde ich mit dieser Vegetationspracht erfreut.

Blumen

 

Ein paar Meter weiter gibt es wieder diese fantastische Küste.

Küste

 

Eine beeindruckende Gegend und im Hintergrund sehe ich schon die Berge, die ich übermorgen überwinden darf.

Cudillero

 

Einige Kilometer weiter wundern mich die vielen Busse auf einem Parkplatz. Hier muss es doch bestimmt etwas zu sehen geben.

Ja, die Attraktion sind die "Praia de as Catedrais". Die bis zu 30 Meter hohen "Pfeiler" an der Steilküste werden auch als "Kathedralen des Ozeans" genannt und die vielen Besucher schauen sich das ganz genau an.  

Kathedralen des Ozeans

 

Kathedralen des Ozeans

 

Ich fahre noch etwas weiter zu meinem Campingplatz, der übrigens diesmal fast voll ist, und freue mich auch über die kleineren Felsen. Die Küste mit dem brausenden Atlantik ist schon einmalig.

Küste

 

28.05.2023

Kilometer 0 / Gesamt 1029

Barreiros

Pause

 

29.05.2023

Kilometer 63 / Gesamt 1092 / 1270 hm

Barreiros nach Vilalba

Gleich morgens knipse ich das vorerst letzte Bild von der Küste. Jetzt biegt der Weg "Camino del Norte" Richtung Landesinnere ab.

Küste

 

Bei dem Pfeil benötigt keiner eine Brille.

Pfeil

 

Nun beinhalten die Wegweiser unter dem gelben Pfeil sogar die verbleibenden Kilometer nach Santiago de Compostela mit DREI Nachkommastellen.

Wegweiser

 

Immer dem Pfeil nach. Ich habe es verstanden :-)

Pfeil

 

Ein Blick auf die Stadt Mondoñedo. Die bergige Gegend ist nicht zu leugnen. Die Strecke ist mit die Anspruchsvollste in Bezug auf die Höhenmeter.

Schilder

 

Dass ich wieder schieben muss, ist wahrscheinlich nicht erwähnenswert. Diesmal gibt es dabei einen Schreckmoment. Als ich mein Rad um eine Kurve schiebe, sehe ich einen kleinen Bauernhof. Am Hofeingang ist ein Hundeschuppen, der aber leer ist. Ich denke noch, toll, kein Hund.  

Plötzlich kommt ein großer, schwarzer Hund bellend auf mich zugelaufen OHNE LEINE. Jetzt bloß ruhig bleiben und auf den Hund einreden. Er kommt tatsächlich bis zu mir und schnupperte erstmal alles ab. Ich rede und rede und der Hund bleibt ruhig und bellt auch nicht mehr. Nachdem er alles ab geschnuppert hat, schiebe ich das Rad langsam weiter und der Hund trottet wieder zum Hof. Ok, reden hilft in diesem Fall :-)

Bei dem schönen Wetter traue ich mir immer mehr unbefestigte Wege zu und fahre jetzt genau nach meiner Planung. Man kommt zwar nur langsam vorwärts, aber die Wege sind wirklich schön.

Weg

 

Die letzten 8 Kilometer verlaufen auf dem Seitenstreifen der Schnellstraße. Nicht so schön, aber es geht schnell und mir reicht es für heute.

Schnellstraße

 

30.05.2023

Kilometer 69 / Gesamt 1161 / 1040 hm

Vilalba nach Arzúa

Aktuelle Entfernung nach Santiago de Compostela 83,643 km. Wer hat sich das bloß mit den 3 Nachkommastellen auf dem Wegweiser ausgedacht?

Hinweisschild

 

Diese ruhigen Abschnitte liebe ich.

Nebenstraße

 

Auf dem Gipfel einer Anhöhe will ich ein schönes Landschaftsbild aufnehmen, da sehe ich ein Schwarzkelchen, das auf einem Zweig fröhlich zwitschert. Normalerweise bin ich nicht schnell genug für ein Foto der quirligen Vögel, aber heute will der Vogel fotografiert werden. Das Bild von der Anhöhe ist nichts geworden, so habe ich unverhofft wenigstens einen Vogel-Schnappschuss bekommen.

Schwarzkelchen

 

In der Stadt Sobrado möchte ich Pause machen und mich stärken. Da sehe ich die schwarzen Wolken und schaue mir das Regenradar an. Ok, in spätestens zwei Stunden soll ein Gewitter losgehen, somit fällt die Pause aus.

Sobrado

 

10 Kilometer vor meinem Ziel erwischt mich das Gewitter leider noch. Pech gehabt oder nicht schnell genug geradelt. Da es hier keine Campingplätze gibt, habe ich im Vorfeld ein Hotelzimmer gebucht, das ist bei diesem Gewitter nun ein Segen.

In Arzúa kommen die Jakobswege "Camino del Norte" und "Camino Francés" zusammen. Hier ist es mit der Ruhe vorbei. Jedes Lokal ist voll mit Pilgern und wahrscheinlich freuen sich alle, dass sie bald angekommen werden.

Nebenstraße

 

31.05.2023

Kilometer 45 / Gesamt 1206 / 690 hm

Arzúa nach Santiago de Compostela

+++ Halbzeit und Zwischenziel erreicht +++

Es scheint nicht so zu sein, dass jeder Pilger seine Sachen selber mitnimmt. Am Hotelempfang stehen schon einige Koffer zur Abholung.

Koffer

 

Die Pilger-Karawane zieht weiter und diesmal gibt es auf dem Pilgerschild eine Pilgerin mit Rock.

Pilgerin

 

Darauf habe ich lange gewartet. Ein Hinweisschild für Pilger-Radfahrer.

Pilgerschild

 

Santiago de Compostela ist bunt.

Santiago de Compostela

 

Das ist ein schönes "Pflichtprogramm", wenn man in Santiago ankommt. Als Erstes geht es zum großen Platz vor der Kathedrale von Santiago de Compostela und genießt das Ankommen.

Kathedrale von Santiago de Compostela

 

Während einer Halbzeit stärkt man sich, das tue ich nun auch, Prost.

Halbzeit

 

01.06.2023

Kilometer 0 / Gesamt 1206

Santiago de Compostela

Pause

 

02.06.2023

Kilometer 79 / Gesamt 1285 / 870 hm

Santiago de Compostela nach Vilaboa

Ab heute fahre ich nicht mehr alleine. Die nächsten zwei Wochen begleitet mich mein Bruder.

Bruder

 

Den Jakobswegen kann man hier nicht aus dem Weg gehen. Hier verläuft der portugiesische Jakobsweg entlang. Der Weg ist sehr gut besucht.

portugisischer Jakobsweg

 

So, Endstation. Die Planungssoftware will uns über die Schienen schicken. Das Kartenmaterial ist eben nicht immer aktuell.

Endstation

 

Was ist da oben los?

Statue

 

Der ultimative Pilgerstiefel.

Holzschuh

 

Die zwei tollen Holzstatuen stehen vor dieser Bilderbuchkirche.

Kirche

 

Es geht an Weinreben vorbei.

Weinreben

 

Direkt durch das Flussbett traue ich mich nicht zu fahren. Rechts gibt es zum Glück noch eine schmale Steinbrücke.

Steinbrücke

 

Nach einem schweren und langen Fahrradtag sind wir an der Bucht von San Simón angekommen.

Vilabao

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