Reisebericht aus Italien Teil 2
Kilometer 26 / Gesamt 1925
Pietracorbara nach Livorno
Auf dem Weg zum Fährhafen nach Bastia habe ich noch ein "Schwergewicht" auf einem Rastplatz gesehen. So eine Tisch-/Bankkombination gibt es in keinem Baumarkt.
Die Bastia-Fähren verbinden so ziemlich alles, was in der näheren Umgebung von Frankreich und Italien liegt, deshalb ist hier richtig was los.
Fahrrad- und Motorradfahren dürfen meist als Erstes auf die Fähre fahren. Das Fahrrad steht noch ganz verlassen in der Ecke.
Vom Sonnendeck sieht man schön die Autoschlange, die alle aufs Schiff wollen.
Der Hafen von Livorno ist einer der bedeutendsten Häfen in Italien und hier kommen wir gerade an der Hafeneinfahrt vorbei.
Wahrscheinlich ist das Anlegen einer Fähre im Hafen nicht ganz so leicht, deshalb steigt noch bei voller Fahrt ein Lotse dazu.
Kilometer 46 / Gesamt 1971
Livorno nach Lucca
Eine ruhige Kanalfahrt Richtung Pisa, das hatte ich schon lange nicht mehr und es macht richtig Spaß.
Natürlich lasse ich den weltberühmten Schiefen Turm von Pisa nicht aus. Der Turm liegt genau auf meinem Weg Richtung Lucca.
Fantastisch, ich habe mal wieder eine Strecke am Wald.
Die Toskana bietet eine große Vielfalt an historischen und religiösen Routen. Die "Via Francigena" ist eine Pilgerroute religiösen Ursprungs und super mit dem Fahrrad zu bewältigen.
Wenn man in den Stadtkern von Lucca möchte, dann muss man durch ein Tor der Befestigungsanlage fahren. Bei diesen Toren kommen dann noch die Fahrradfahrer paarweise heraus.
In Lucca findet man an vielen Stellen sehenswerte Gebäude. Die beste Aussicht hat man auf dem Torre Guinigi. 230 Stufen muss man bis zur Aussichtsplattform bewältigen, dafür wird man mit einer fantastischen Sicht belohnt.
Kilometer 66 / Gesamt 2037
Lucca nach Ameglia
Der Pilgerweg "Via Francigena" kreuzt heute mehrfach meinen Weg.
Großartige Toskana.
Top, ein Verkehrsspiegel, das gibt mir wieder die Möglichkeit für ein Selfie über Umwege.
Diese perfekte Kombination: Fahrradladen, Reparaturwerkstatt und Café nutze ich auf einer Anhöhe in der Toskana für eine Pause.
Die Berge des Gebirgszugs Apennin sieht man schon im Hintergrund, aber das ist ein Thema der nächsten zwei Tage.
So, ab heute fahren wir zu dritt und meine beiden "Vorfahrer" machen mir den Weg frei ;-)
Kilometer 45 / Gesamt 2082
Ameglia nach Mulazzo
Seit 2017 ist der "percorso sul Canale Lunense" eröffnet. Der Rad-Fußweg folgt dem Verlauf des Kanals an einigen Stellen und für mich ist er eine wunderbare Abwechslung auf der Strecke.
Eine weitere schöne Abwechslung ist eine stillgelegte, ehemalige Bahntrasse.
Einblick beim kleinen Örtchen Lusuolo.
Kilometer 58 / Gesamt 2140
Mulazzo nach Berceto
Heute ist die Überquerung des Gebirgszuges Apennin das Tagesziel und so schöne Pausenplätze lasse ich nicht aus.
Zack und schon bin ich oben angekommen. Der Passo della Cisa markiert die Trennung zwischen dem ligurischen und dem toskanischen Apennin und ist immerhin 1041 m hoch.
"Via Francigena" gleich dreimal. Hier erfährt man alles über den Pilgerweg.
In der Nähe des Passes befindet sich die Kirche Cisa (Chiesetta della Cisa). Jedes Jahr am 29. August gehen viele Gläubige dort auf Pilgerreise.
Ab jetzt bin ich in der Region Emilia-Romagna.
Wo es hochgeht, da geht es auch irgendwann wieder herunter und die Abfahrt ist der Lohn des schweißtreibenden Aufstiegs.
Kilometer 48 / Gesamt 2188
Berceto nach Parma
Auf dem Weg nach Parma.
Ein Höhepunkt in Parma ist der Dom von Parma.
Im Innenbereich sind überall fantastische Wandmalereien zu sehen.
Der Parmaschinken ist das bekannteste Produkt aus der Stadt und diese "Prosciutteria" in der Altstadt, mit der Vespa im Schaufenster und den vielen Schinken im Hintergrund, bringt das am besten zum Ausdruck.
Kilometer 76 / Gesamt 2264
Parma nach Mantua
Das ist eine Parmesan-Fahrstrecke (Percorso del Parmigiano Reggiano).
Der Parmesankäse hat hier eine Jahrhunderte alte Tradition. Der "Parmigiano Reggiano" wird am rechten Ufer und der "Grana Padano" am linken Ufer des Flusses Po produziert. Ein Parmesan wiegt etwa 35 kg und wird aus Kuhmilch hergestellt.
Das ist der Fluss Po. Ich weiß nicht, wie hoch sonst das Wasser hier steht, aber viel ist es gerade nicht.
In dem kleinen Städtchen Brescello mache ich Pause und durch Zufall sehe ich, dass hier die Filme von "Don Camillo und Peppone" gedreht wurden. Don Camillo steht hier vor "seiner" Kirche.
Ein Großteil der Fahrradstrecke verläuft auf dem Flussdeich des Pos.
Monokulturen gibt es auch in Italien.
Eine Licht-Fontäne am Ende der Straße.
Der Deichweg ist Teil des "Eurovelo 8". Der Fernradweg ist die Mittelmeerroute von Andalusien (Spanien) bis nach Athen (Griechenland).
Mein Zielort ist die kleine Stadt Mantua. Die Stadt in der Region Lombardei hat alles, was eine italienische Stadt ausmacht. Pulsierendes Leben selbst am Mittwoch um 22 Uhr, alte historische Gebäude und viele Cafés, Bars und Restaurants.
Kilometer 53 / Gesamt 2317
Mantua nach Pacengo (Gardasee)
Ich verlasse die Stadt Mantua Richtung Norden und komme am Fluss Mincio vorbei, der hier die Ausmaße eines Sees hat. Die wunderschönen Seerosen sind in diesem Uferbereich überall zu sehen.
Peschiera del Garda, mein erster Ort am Gardasee, ist selbst hier schon ausgeschildert.
Ein kleines Wasserkraftwerk direkt zum Anschauen.
Ich fahre den ganzen Tag am Fluss/Kanal entlang und dann ist natürlich eine Burg am Wegesrand eine schöne Abwechslung. Diesmal ist es die Wasserburg "Castello Scaligero" in Sirmione.
Angekommen am Gardasee.
Und was macht man nach einem Fahrradtag am Gardasee?
Jawolllja, schwimmen.
Kilometer 0 / Gesamt 2317
Pausentag am Gardasee
Kilometer 30 / Gesamt 2347
Pacengo (Gardasee) nach Verona
Der letzte Fahrradtag ist angebrochen. Mein Zielort Verona ist schon auf dem ersten Schild zu sehen, dann kann ja nichts mehr schiefgehen.
Die kurze Strecke macht nochmal richtig Spaß.
Mein Fahrrad vor der "Arena di Verona", im historischen Zentrum, macht sich wirklich gut. In das römische Amphitheater schaffe ich es nicht mehr, aber da sollte man einfach nochmal ohne Fahrrad vorbeischauen.
Am Bahnhof in Bologna startete die Tour vor 7 Wochen und am Bahnhof in Verona endet sie.
Mein kurzes Resümee.
Der Mai ist der beste Reisemonat für diese Tour. Die Temperaturen sind noch angenehm, in Italien gibt es noch keine Schulferien und die meisten Campingplätze sind offen. Für Sardinien benötigt man eine gewisse Grundkondition oder man beauftragt einen Gepäckservice, wie es einige Radler machen, die ich getroffen habe, und übernachtet in Hotels.
Korsika bietet sicherlich mehr, als ich gesehen habe, aber dafür muss man sich einfach mehr Zeit nehmen.
Im Nachhinein kann ich nur sagen, eine wundervolle, abwechslungsreiche Fahrradtour durch Europa.